Wyss, Verena
Verena Wyss (* 15. Juni 1945 in Zürich) ist eine schweizerische Schriftstellerin.
Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein BSV.
Persönlicher Beitrag
Eine Frau, die vielleicht eher als andere bereit ist, ihre Meinung zu überprüfen, die Mehrheiten misstraut und darauf verzichtet, sich auf bereitwillig hingeschobene Stühle zu setzen.
Eine Frau, die eine lachende Heldin entwickelt, wenn sie selber nachdenklich ist, die Distanz behauptet, wenn ihre Figuren Gefühle zeigen, die einen aufs Wort gehorchenden Hund beschreibt, weil der eigene dauernd schmutzig, ungestüm und nicht mehr erziehbar ist.
Immer wieder Ideale zu formulieren, immer wieder nach ihnen zu handeln versuchen, immer wieder zu denken, dass es darum geht, eine verändernde Welt mitzubewegen.
Horoskop 1994:
Liebe (Glück)
Beruf (Unruhe)
Geld (Neuigkeiten)
Umgebung (Veränderung)
Briefe (Fülle)
Öffentlichkeit (Aufregung)
Reisen (gute Aussichten)
Leben und Schaffen
Die im Kanton Solothurn aufgewachsene Autorin studierte in Basel und Bern Geschichtswissenschaft und Rechtsgeschichte und schloss mit Lizenziat ab. Sie engagierte sich ehrenamtlich in Frauen- und Erziehungsprojekten sowie der Sozialarbeit mit behinderten Kindern. 1976 entschloss sie sich nach eigenen Angaben, Schriftstellerin zu werden. 1982 veröffentlichte sie ihr erstes Buch Langsame Flucht, seither ist sie freie Autorin. Bekannt ist sie für ihre zeitkritischen Romane.
Verena Wyss ist Mitglied im Schweizer P.E.N. und war von 1992 bis 1996 dessen Vizepräsidentin. Von 1985 bis 1992 war sie Vorstandsmitglied des Berner Schriftsteller-Vereins.
Die Autorin ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt in Wangen bei Olten
Themen der Romane und Kurzgeschichten
Wyss zeigt in ihrer Themenwahl ein Faible für soziale und politische Stoffe (zum Beispiel Behinderung, Frauenrechte, Justiz) der Gegenwart. Den Ausgangspunkt zum Romandebüt Langsame Flucht lieferte ein Gerichtsfall: Ein Mann erschoss seine Frau. Vor Gericht erscheint der Täter als Opfer. Im Roman Versiegelte Zeit setzte sich Wyss mit den psychologischen Zuständen in einer Seniorenresidenz, einem Altenheim für Wohlhabendere, auseinander. Die Untersuchungsrichterin handelt von Wirtschaftskriminalität. In Verdecktes Spiel steht die Geiselnahme einer Frau im Fokus der Romanhandlung.
Jeweils nach Fertigstellung eines Romans schreibt Wyss zwei Kurzgeschichten, meistens Kurzkrimis. Edgar, Das helle und das dunkle Zimmer (1985) handelt von einer alternden Mutter und ihrem erwachsenen, geistig behinderten Kind. Zürcher Tarot (2006) hat die Zürcher Banken im Blick. Vanessas Blutdiamant (2007) behandelt das Motiv des Fremdseins in New York City. Im Jahr 2008 machte Wyss mit beim Stafettenkrimi der Schweizer Krimiautoren im Schweizer Buchhandel mit dem Text Wodka bei Hanselmann. Der Kurzkrimi Schwarze Madonna (2009) wurde veröffentlicht in der grenzüberschreitenden Anthologie Gefährliche Nachbarn.
Werke (Auswahl)
- Romane
- Langsame Flucht Benziger, Zürich, 1982 (Übersetzung ins Ungarische)
- Versiegelte Zeit Nagel & Kimche, Zürich, 1985 ISBN 3-312-00112-9
- Die Untersuchungsrichterin Nagel & Kimche, Zürich, 1994 ISBN 3-312-00196-X
- Verdecktes Spiel Nagel & Kimche, Zürich, 1997
- Kriminalromane
- Todesformel Gmeiner, Messkirch 2008 978-3-89977-749-9
- Blutrunen Gmeiner, Messkirch 2010 ISBN 978-3-8392-1104-5
- Theaterstücke
- Windgesichte uraufgeführt im Literarischen Theater Der Blaue Berg, Bern 1988
Auszeichnungen
- Werkpreis des Kanton Solothurn 1982 für Langsame Flucht
- Preisgabe Schweizerische Schillerstiftung 1985
- Werkjahr Pro Helvetia 1992
- Preis für Literatur des Kanton Solothurn 1994
- Preis Schweizerische Schillerstiftung 1997 für Verdecktes Spiel
- Deutscher Frauen-Krimi-Preis Agathe, Wiesbaden 2004 für das Manuskript Die Gärtnerin (vom Verlag zu Todesformel umgetitelt)
Weblinks
- Wyss, Verena im Lexikon der Autorinnen und Autoren der Schweiz AdS
- Website von Verena Wyss
Bestände UB Bern
- Autorenhomepage von Verena Wyss (NB, wenn Kategorie = Webarchiv)
Quellen
Dieser Text entstand auf Grundlage der Freien Enzyklopädie Wikipedia und wurde am 20.02.2011 hier eingestellt. Der Originaltext wurde unter der GNU Free Documentation License und der Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA) veröffentlicht. (Originalversion in der Wikipedia)