Sutermeister, Otto
Friedrich Gottlieb Otto Sutermeister (* 27. September 1832 in Tegerfelden; † 18. August 1901 in Aarau)[1] war ein Schweizer Pädagoge der, neben Ludwig Bechstein, einer der wichtigsten europäischen Volksmärchensammler war.
Biografie
Nach seinem Besuch des Gymnasiums in Aarau studierte Otto Sutermeister Philologie und Germanistik an der Universität Zürich und arbeitete dann „als Lehrer an Privaterziehungsanstalten“ in der Romandie und in Paris. Nachdem er kurze Zeit an der Industrieschule in Winterthur arbeitete, übernahm er an der „thurgauischen Kantonsschule in Frauenfeld“ eine Lehrstelle für Deutsch und Französisch, „bis ihn ein Ruf an das Zürcher Lehrerseminar nach Küsnacht brachte.“[2]
Bis 1866 war Sutermeister Lehrer am Seminar Küsnacht und von 1866 bis 1873 an der Kantonsschule Aarau. 1876 war er Direktor des Lehrerseminars in Mariaberg (Rorschach), von 1880 bis 1890 wieder Lehrer an der Höheren Töchterschule Bern. 1890 wurde er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Bern.[3] 1900 demissionierte er aus gesundheitlichen Gründen.[1]
Otto Sutermeister war Korrespondent des Schweizerischen Idiotikons; er verfasste Kinder- und Jugendliteratur und war Herausgeber der Werke von Jeremias Gotthelf. Sutermeister war der Grossvater des Komponisten Heinrich Sutermeister.
Schriften
- Die drei Raben u. a. Schweizer Hausmärchen, Donauwörth: Auer Verlag, 1929
- Das große Rätselbuch: 2000 Original-Rätsel für jung und alt, Bern: Schultze, 1903
- Im Abendgold: Neue Dichtungen, 1890
- Elternzeitung, 1889 bis 1893
- Gedenkblätter: Neue Lieder und Sprüche, 1886
- Der Kinderfreund, 1885 bis 1893
- Der Hausfreund: Schweizerblätter zur Unterhaltung und Belehrung, 1885 bis 1888
- Für d'Chinderstube, Zürich: Orell Füssli, 1885
- Gastgeschenke, 1883
- Schwyzerdütsch: Sammlung deutsch-schweizerischer Mundart-Literatur, Zürich: Orell Füssli, 50 Bändchen von 1882 bis 1890(Digitalisate der meisten Hefte dieser Sammlung bei Internet Archive)
- Dichter und Lügen; akademischer Vortrag, 1882
- Welt und Geist: Alte und neue Tagebuchblätter in Spruchdichtungen, 1881
- Der Schulmeister im deutschen Sprichwort, 1878
- Immergrün: Sagen und Parabeln, Lehrsprüche und Rätsel, 1870
- Kornblumen: Neue Fabeln und Tiermärchen, 1870
- Die Poesie der Schule, 1870
- Kinder- und Hausmärchen aus der Schweiz, Aarau: Sauerländer, 1869, (Digitalisat; Volltext. Nachdruck bei Friedrich Reinhard, Basel, 1977)
- Die Schweizerischen Sprichwörter der Gegenwart in ausgewählter Sammlung, Aarau: J.J. Christen, 1869(Digitalisat bei Internet Archive)
- Kinder=Hausmärchen aus der Schweiz, 1868
- Pädagogische Distichen, 1866
- Leitfaden der Poetik für den Schul- und Selbstunterricht, 1865
- Litteraturgeschichtliche Charakterbilder aus dem 18. Jahrhundert, 1864
- Spruchreden für Lehrer, Erzieher und Eltern, 1863
- Frisch und Fromm: Der Jugend gewidmete, neue Erzählungen, Fabeln, Märchen, Schwänke, Rätsel und Sprüche., 1863
- Schweizerische Haussprüche: ein Beitrag zur epigrammatischen Volkspoesie aus der Landschaft Zürich, Zürich: S. Höhr, 1860(Digitalisat bei Internet Archive)
- Die Muttersprache in ihrer Bedeutung als das lebendige Wort, 1859
- Lebensfrüchte, Bern: W. Kaiser. 80 Seiten. Mindestens 3 Auflagen.
- (Herausgeber): Uli der Knecht und Uli der Pächter von Jeremias Gotthelf.
- (Herausgeber): Ein Kind des Volkes – Schweizerisches Lebensbild, aus dem Nachlaß von Jakob Senn, 1888
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Dozenten der Universität Bern 1528 bis 1984
- ↑ "† Professor Otto Sutermeister". Der Bund, 52. Jahrgang, Nr.230, 19./20. August 1901, Seite 1.
- ↑ Biographie auf bernensia.ch
Weblinks
- Literatur von und über Sutermeister, Otto im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Bestände UB Bern
- Autorenhomepage von Otto Sutermeister (NB, wenn Kategorie = Webarchiv)
Quellen
Dieser Text entstand auf Grundlage der Freien Enzyklopädie Wikipedia und wurde am 15.10.2014 hier eingestellt. Der Originaltext wurde unter der GNU Free Documentation License und der Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA) veröffentlicht. (Originalversion in der Wikipedia)