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und Schriftsteller

Leuthold-Wenger, Elisabeth

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Elisabeth Leuthold-Wenger (* 24. Sept. 1854 in Schwarzenburg; † 13. Sept. 1925 in Riggisberg), Bäuerin, Guggisberger Volksdichterin

Leben und Werk

"Im Hinblick auf die Landesausstellung von 1914 in Bern verfasste Elisabeth Leuthold-Wenger ein historisches Volksstück in Mundart über die ihrer Meinung nach dem Lied vom Vreneli ab em Guggisberg zugrundeliegende Episode aus dem 2. Villmergerkrieg (Bern : Francke, 1913). Da das kulturelle Programm der Landesausstellung wegen des Kriegsausbruchs abgebrochen werden musste, wurde das Stück möglicherweise höchstens im lokalen Rahmen aufgeführt. Es verrät nicht nur profunde lokalhistorische Kenntnisse und differenzierte philologische Beobachtungsgabe, sondern auch ein allgemeines volkskundliches Interesse und Wissen. Publiziert worden sind von ihr in regionalen Zeitungen noch einige Gedichte und eine Erzählung aus dem Volksleben. Tatsächlich muss ihre volkskundliche Leistung viel bedeutender gewesen sein, haben doch zwei Männer reichen Nutzen gezogen aus den Berichten und Aufzeichnungen dieser Frau. Es sind dies der ebenso extensiv wie intensiv ethnographisch tätige Lehrer Emanuel Friedli im Guggisberger Band seiner "Sprach- und Kulturgeschichte des Berner Volkes" Bärndütsch (1911) sowie der jüngere Literat Emil Balmer. [...] Ein letztes Heft ihrer Notizen, das mündliche Überlieferungen (teils aitiologische Sagen) zur Frühgeschichte der Grafschaft Guggisberg enthielt, ging nach ihrem Tod an den Hobby-Historiker Friedrich Burri, es ist aber, wie alle früheren Aufzeichnungen, wiederum verschwunden. [...]

Ihr Thema war der volkstümliche Umgang mit der Geschichte, mit der leidvollen Erfahrung der Vorfahren, Spielball der Mächtigen zu sein [...], dieses Spiel zu durchschauen, aber nicht ändern zu können und doch Würde und Eigenart zu bewahren". (Quelle: Christine Burckhardt-Seebass, Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Bd. 87, H.3-4 (1991), S. 212-213)

Elisabeth Leuthold-Wenger über ihre engere Heimat Schwarzenburg: "„Der Brünne, näbem Elisried, isch uf ere Äbeni; da gseh d’Lüt üser Flüe, d’Gletscher un i wyter Ferni die unnere Bärge (der Jura). Scho die alte Kelte, d’Römer u d’Allemanne hii a där Gäget es Gfalle ghäbe. Da hii si ihres Veh gwiidet, ds Gwild gjagt, im Eli-See un a de Beche gfischet, Gwächs, Gchööch, Flachs, Hausset u Kamille pflanzet. Da hii sie Wäge pavenet (gepflastert), mit herte Stiine Fundamänt gmacht, mit Sann u Tuffstiine Hüser gmuuret; hii Bronze, Guld, Bärnstiin, Perli u anneri Hofart ansi gheicht, bis i Härd, i ds gmuurete Grab....“ (Guggisberg Jahrbuch 1950/51, S. 48-49)

Literatur

  • Burckhardt-Seebass, Christine: Spuren weiblicher Volkskunde, Bd. 87, H.3-4 (1991), S. 212-213)
  • Balmer, Emil: Elisabeth Leuthold geb. Wenger, 1854-1925, Guggisberg Jahrbuch 1950/51, S. 49-66

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