Janson, Marguerite
Marguerite Janson (* 18.1.1904 in Biel; † 29.5.1980)
Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).
Leben
„Welschen, von ihren beiden Grossmüttern her sogar französischen Blutes ist Marguerite Janson, die am 18. Januar 1904 in Biel geboren wurde. Nach ihrer Muttersprache gefragt, fiele ihr die Antwort trotzdem schwer, denn sie hat die deutschen Schulen besucht und auch an einer deutschen Schule ihr Handelsabitur abgelegt. Der Vater war Kaufmann, wie es auch ihr Gatte ist. In ihrem Elternhaus musizierte man viel, und Musik ist ihr so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie sagen kann, sie schreibe aus dem Musikgehör heraus.
Mit dem Schreiben freilich hat es eine gute Weile gehabt, obschon ihre Schulaufsätze bereits auffielen. Sie dachte nicht daran, Schriftstellerin zu werden. Sie fragt sich auch heute noch oft, wie es eigentlich dazu gekommen ist. Einzig durch die Veranlassung ihres Gatten – oder spielen in solchen Dingen doch unwägbare, uns selbst unerkennbare Veranlagungen mit, die einmal zum Durchbruch kommen müssen? Jedenfalls war Marguerite Janson bereits acht Jahre verheiratet, und noch kinderlos, als sie, auf einen Wink ihres Gatten, Kindheitserinnerungen zu kleinen Geschichten zu formen begann. Es schien zuerst nur ein Spiel, aus dem Wunsche geboren, der geistigen Verflachung zu entrinnen, doch ermunterte die gute Aufnahme, die diese Skizzen bei den Lesern fanden, zur Weiterarbeit. Mit der Mutterschaft nahm ihr Schaffen einen grösseren Umfang an. Bezeichnenderweise kreist ihr erstes Buch um das Erwachen des Kindes zum bewussten Leben. Dann war der 'Schreibbann' vollends gebrochen, und sie begann Romane zu gestalten, in denen sie das Leben in der seeländischen und jurassischen Landschaft schildert und die Eigenheiten der Menschen aus dem bürgerlichen Milieu ihrer zweisprachigen Vaterstadt.
In Ferienreisen lernte sie viele europäische Länder, u.a. Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, Schweden, Norwegen und Dänemark kennen. Sie liebt die Musik leidenschaftlich und ist, seit sie auf dem Lande wohnt, eifrig bemüht, ihre Bildungslücken in Botanik und Zoologie auszufüllen. Sie gehört in Biel den Vorständen der Literarischen Gesellschaft und der Musikgesellschaft an und ist auch Mitglied des Kunstvereins.
Marguerite Janson betätigt sich auch als Übersetzterin aus dem Französischen. Sie ist Mitarbeiterin der 'Weltwoche', der 'NZZ', des 'Du' und der 'Annabelle'". (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 84-85)
Auszeichnungen
- Auszeichnung durch die Erziehungsdirektion des Kantons Bern
- Auszeichnung durch die Schweizerische Schillerstiftung
- Literaturpreis der Stadt Bern 1948 und 1956
- Buchpreis der Stadt Bern 1970
Werke (Auswahl)
- Franziska unterm Haselbusch, 1953
- Auburn und das Tal, 1955
- Das Waldfest, 1957
Bestände UB Bern
- Autorenhomepage von Marguerite Janson (NB, wenn Kategorie = Webarchiv)