Haenni, Stefan
Stefan Haenni, Pseudonym: Etienne Lecoq (* 4. August 1958 in Thun) ist ein Schweizer Maler.
Leben
Haenni besuchte die Schule für Gestaltung in Bern und studierte an den Universitäten Bern und Fribourg Kunstgeschichte, Psychologie und Pädagogik. Sein künstlerisches Schaffen erreichte in den 1980er Jahren mit der Porträtmalere] einen ersten Höhepunkt. So entstanden u.a. Bildnisse der Schriftsteller Nagib Machfus, Christoph Geiser und Walter Vogt, des Historikers Edgar Bonjour, der Künstlerin Meret Oppenheim sowie der Popgruppe Züri West.
Das zentrale Thema der modernen Orientalistik fand Haenni nach einer Ägyptenreise 1990. Es entstanden in der Folge umfangreiche Werkgruppen wie die Bilder zum West-östlichen Divan von Goethe, die Serie der Monde Arabe und Lawrence of Arabia - die neuen Bilder zum alten Film. Der Schweizer Maler lebt heute in Thun.
Würdigung
Als wacher Reisender nimmt Stefan Haenni in den arabischen Ländern Eindrücke auf, verarbeitet sie in verschiedenen Medien und setzt sie zu eigenen neuen Werken zusammen. Es ist eine intensive Beschäftigung mit Motiven, Farben, Menschen, Situationen und Stimmungen aus mehreren orientalischen Ländern, die er registriert und in seine eigenen typischen Bilder umsetzt. Mit ihnen macht er uns hellhörig für die reiche Bilderwelt und Kultur des Ostens, die teilweise - auch das gelingt ihm zu zeigen - ebenfalls durch westliche Globalisierungstendenzen am Verschwinden sind. Haennis Bilder leben von der Zuneigung zur Welt des Orients, ohne dass sie ihre Verankerung in der westlichen Kunst verleugnen und sind so wichtige Boten der Völkerverständigung, wie sie kein anderer Schweizer Künstler in dieser Beharrlichkeit und gleichzeitigen Unbeschwertheit vorzuweisen hat. (Steffan Biffiger, In: Orient und Okzident, 2008)
Arbeiten von Stefan Haenni befinden sich u.a. in der Sammlung des Kunstmuseums Thun, der Kunstsammlung Steffisburg, des Schweizerischen Literaturarchives in Bern, des Staatsarchives des Kantons Basel Stadt, des Inselspitals Bern, der UBS sowie in zahlreichen Privatsammlungen.
Literatur
- Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (Hrsg.) (1991): Künstlerverzeichnis der Schweiz 1980 - 1990, Huber, Frauenfeld*Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (Hrsg.) (1998): Biographisches Lexikon der Schweizer Kunst, Band 1, Verlag Neue Zürcher Zeitung
- Andreas Langenbacher, (1992): Dromedar und Ketzerkönig, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Thun
- H. Ch. von Tavel, (1994): Stefan Haenni - Barocklahoma. Ausstellungskatalog, Galerie Martin Krebs, Bern
- Christoph Geiser, (1998): Stefan Haenni - Der Aegyptenzyklus, Galerie Martin Krebs, Bern
- Steffan Biffiger, (2008): Stefan Haenni - Orient und Okzident. Monographie mit Werkverzeichnis. Verlag ArchivArte, Bern
Weblinks
Bestände UB Bern
- Autorenhomepage von Stefan Haenni (NB, wenn Kategorie = Webarchiv)
Quellen
Dieser Text entstand auf Grundlage der Freien Enzyklopädie Wikipedia und wurde am 20.02.2011 hier eingestellt. Der Originaltext wurde unter der GNU Free Documentation License und der Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA) veröffentlicht. (Originalversion in der Wikipedia)