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und Schriftsteller

Gempeler-Schletti, David

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David Gempeler-Schletti (* 3. Juni 1828 in Zwischenflüh; † 4. Nov. 1916 in Zweisimmen)

Leben

"Über halbes Jahrhundert stand er im Schuldienst und zeichnete sich als Dichter und Geschichtsschreiber seiner Heimat aus, David Gempeler aus Diemtigen. Nachdem er einige Jahre im Oberland Primarlehrer gewesen war, benützte er seine Stellung in Bern zur weiteren Ausbildung an der Hochschule. Zweiundvierzig Jahre lang wirkte er unausgesetzt an der Sekundarschule in Zweisimmen, wo er mit Eifer und väterlicher Liebe den Charakter und das Wissen seiner Schüler ausbildete und vorbereitete auf das Leben und auf die Hochschule: Ärzte und Pfarrer, Lehrer und Notare in auffallend grosser Zahl. Aber auch tüchtige Beamte, Kaufleute, Handwerker und Landwirte sind aus seiner Schule hervorgegangen. Auch nach ihrem Austritte aus der Schule blieb er mit ihnen im Verkehr, selbst wenn sie ausgewandert waren in andere Weltteile. David Gempeler diente seinem Vaterlande nicht nur als treuer Lehrer, er zog mit Begeisterung als 19jähriger Freiwilliger mit den eidgenössischen Truppen in den Sonderbundskrieg. In seinen Mussestunden schrieb er die Heimatkunde des Simmen- tals, ferner Die Sagen und Sagengeschichten dieser Talschaft, er dichtete eine Spruch- und Sentenzensammlung, war Mitarbeiter in Tagesblättern und leitete mit Erfolg die Gesangvereine von Zweisimmen. So wurde David Gempeler weit über die Grenzen seiner engern Heimat hinaus bekannt und geachtet, der Sänger und Dichter des Simmentals. Er führte seine Feder mit ganzem Herzen und ganzer Seele." (Quelle: Pionier: Organ der schweizerischen permanenten Schulausstellung in Bern, Bd. 37(1916), S. 130-131)

"David Gempelers Sagen und Sagengeschichten füllen nicht weniger als fünf Bändchen, die vor und nach der Jahrhundertwende erschienen und zum Teil mehrere Auflagen erlebten. einzelne Sagenstoffe hat Gempeler zu historischen Erzählungen ausgebaut. Beispiel: Marmetta von Laubegg (1893)." (Quelle: Sommer, Hans: Volk und Dichtung des Berner Oberlandes, 1976, S. 117)

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