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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Baumann-Schlachter, Elisabeth

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Elisabeth Baumann-Schlachter (* 2. Juli 1887 in Thun; † 30. März 1941 in Bern) war eine Schweizer christliche Schriftstellerin.

Leben

Elisabeth Baumann-Schlachter war die zweite Tochter von Franz Eugen Schlachter, dem Übersetzer der Miniaturbibel und Erweckungsprediger der Evangelischen Gesellschaft in Bern und Biel bzw. der Freien Evangelischen Gemeinde in Bern. In Biel, wo sie aufwuchs, erlebte sie, zusammen mit einer älteren Schwester und zwei jüngeren Brüdern, eine behütete Kindheit und erbte das schriftstellerische Talent ihres Vaters.

In jungen Jahren gründete sie, als ausgebildete Kindergärtnerin, in Bern einen privaten Kindergarten und war u. a. in England und Rom als Gouvernante tätig. Sie war mehrsprachig. Mit 31 Jahren heiratete sie den Witwer Gotthilf Baumann, Lehrer und Dr. phil. Nach der Heirat sorgte sie für dessen drei verwaisten Töchter und den gemeinsamen Sohn, Franz Baumann. In ihrem Werk Das Ehebüchlein setzt Baumann-Schlachter sich in poetisch-seelsorgerlicher Weise mit der Ehe auseinander. 1941, im Alter von 54 Jahren, verstarb sie, wie ihr Vater, an einem Magenleiden.

Insgesamt veröffentlichte Baumann-Schlachter 28 Schriften – ein Ehebüchlein, Weihnachtsverse, Kinderbücher, Erzählungen und Trostbüchlein. Einen Teil ihrer Werke schrieb sie im berndeutschen Dialekt. In Wunderwege finden wir Kurzgeschichten und eine kurze persönliche Einleitung, in der sie eine Begebenheit aus ihrer behüteten Kindheit mit ihrem Vater Franz Eugen Schlachter erzählt.

Werke

  • Neui bärndütschi Wiehnachts-Gedichtli für Chinder, 1911
  • No meh Wiehnachts-Gedichtli, 1913
  • Was Chinder a Familiefeschte chönne säge-n- und uffüehre, 1913
  • Die chlyne Patriote. Soldateliedli und Värsli zur Gränzbsetzig, 1914
  • Allergattig Värsli für die Chlyne, 1916
  • Mys Wiehnachtssprüchli i der böse Zyt, 1917
  • Sunne i ds Härz! Neui Värsli und Liedli, 1920
  • Weihnachten bei Klein und Groß, 1921
  • En Osterhase-Gschicht i Värse, 1922
  • Weihnachtslicht. Verse und Aufführungen, 1926
  • Das Sorgenbüchlein, 1930
  • Das Mutterbüchlein, 1931
  • Da heit dir neui Värsli, 1932
  • Von der Weihnacht Licht und Freude. Verse, 1933
  • Das Ehebüchlein, 1934
  • Wei mer öppis üffüehre? Wiehnachtsstückli für Groß und Chly, 1934
  • Von Lust und Last im Elternstand, 1936
  • Wir feiern Weihnacht! Allerlei Verse für Grosse und Kleine, 1937
  • Wunderwege, 1938
  • Bärnergmüet, 1938
  • Gebetbüchlein für Kinder und solche, welche sie beten lehren, 1939
  • Wär wott Wiehnachtsvärsli?, 1941
  • Rolf und Peter machen Hilfsdienst. Erzählung, 1942
  • Die Zigeunerin; Das lahme Brigittli. Zwei Erzählungen, 1942
  • Der kleine Bajass von Flurwylen. Erzählung, 1943
  • Bärenwirts Röbeli und der Gottesknab, 1955
  • Sorget nichts! Gschichte vo Freud und Leid, 1947/1978
  • Weihnachtsverse für Klein und Groß

Literatur

  • Karl-Hermann Kauffmann: Franz Eugen Schlachter, ein Bibelübersetzer im Umfeld der Heiligungsbewegung, Verlag Johannis, Lahr 2007.
  • Karl-Hermann Kauffmann: Franz Eugen Schlachter und die Heiligungsbewegung, Biographie unter Bezugnahme auf das geistliche Umfeld Schlachters und mit einer kurzen Geschichte der Schlachter-Bibel, ausführliche Fassung mit 100 Abbildungen. Gedenkschrift zum Jubiläum «100 Jahre Schlachter-Bibel». Eigenverlag Freie Brüdergemeinde, Albstadt 2005, Brosamen-Verlag 2014.

Bestände UB Bern

Quellen