Bärfuss, Lukas
Vorlage:Verstecken Lukas Bärfuss (* 30. Dezember 1971 in Thun) ist ein Schweizer Autor.
Leben und Werk
Nach neun Jahren Primarschule verliess er die Schule und arbeitete unter anderem als Tabakbauer, Eisenleger und Gärtner. Später übernahm er eine Buchhandlung und absolvierte eine Ausbildung als Buchhändler, bevor er 1997 begann, als freier Schriftsteller zu arbeiten. Heute lebt und arbeitet er in Zürich.
Bärfuss war Mitgründer der Theatergruppe 400asa. Für diese schrieb er mehrere Stücke, etwa die Groteske Meienbergs Tod über den Journalisten Niklaus Meienberg, mit der er im Jahr 2000 bekannt wurde. Weiterhin feierte das Schauspiel Die sexuellen Neurosen unserer Eltern, geschrieben für das Theater Basel, Erfolge und wurde bis 2005 in 12 Sprachen übersetzt.[1]
Die toten Männer (2002) war Bärfuss’ Prosa-Debüt. 2008 erschien sein erster Roman Hundert Tage, der sich mit dem Völkermord in Ruanda und der Rolle der Entwicklungshilfe befasst.[2][3]
2009 hatte sein Drama „Öl“ über die Abhängigkeit von dem wichtigsten Rohstoff des Industriezeitalters Premiere.[4]
In 2010 wurde sein Theaterstück „Malaga“, inszeniert von Barbara Frey, am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. [5] Das Stück ist ein Geschichte über Schuld, Schicksal, Verantwortung und die Frage in wie weit Verantwortung teilbar ist.
Bärfuss arbeitet u. a. mit dem Schauspielhaus Bochum, dem Thalia Theater Hamburg und dem Deutschen Theater Berlin zusammen.
Werke
- Die toten Männer. Novelle, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-12306-8
- Meienbergs Tod – Die sexuellen Neurosen unserer Eltern – Der Bus. Stücke, Wallstein Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-904-X
- Alices Reise in die Schweiz / Die Probe / Amygdala. Stücke, Wallstein Verlag, Göttingen 2007, ISBN 3-8353-0164-0
- Hundert Tage. Roman, Wallstein Verlag, Göttingen 2008, ISBN 978-3-8353-0271-6
- Öl. Ein Stück, Wallstein Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0534-2
- Malaga. Auftragswerk, Hartmann & Stauffacher Verlag, Köln 2010
- Malaga – Parzival – Zwanzigtausend Seiten. Stücke, Wallstein Verlag, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1100-8
- Koala. Roman, Wallstein Verlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-0653-0
Auszeichnungen
- 2003 Nachwuchsautor des Jahres der Zeitschrift Theater heute für Die sexuellen Neurosen unserer Eltern
- 2005 Mülheimer Dramatikerpreis für Der Bus
- 2007 Spycher: Literaturpreis Leuk
- 2008 Longlist zum Deutschen Buchpreis mit Hundert Tage
- 2008 Mara-Cassens-Preis für Hundert Tage
- 2008 Anna-Seghers-Preis gemeinsam mit Alejandra Costamagna
- 2009 Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für Hundert Tage[6]
- 2009 Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (Sonderpreis) für Hundert Tage
- 2010 Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster; Verleihung im März 2010 in Neumünster
- 2011 Literaturpreis des Kantons Bern für die Theatertexte Malaga und Parzival
- 2011 Oberländer Kulturpreis
- 2013 Berliner Literaturpreis
- 2014 Solothurner Literaturpreis
- 2014 Schweizer Buchpreis für den Roman "Koala"
- 2015 Literarische Auszeichnung des Kantons Bern
Literatur
- Ingo Schulze: Nach der Flut. Laudatio zur Verleihung des Anna-Seghers-Preises an Lukas Bärfuss. In: Sinn und Form [1], S. 413-419
Nachweise
- ↑ Lukas Bärfuss: Erfahrungen haltbar machen, Neue Zürcher Zeitung, 20. Juni 2005
- ↑ Tages-Anzeiger: Die Schweiz schwimmt in den Blutbädern, die andere anrichten, 11. März 2008
- ↑ Deutschlandradio Kultur: „Am Ende eine Art Täter“, 6. Juni 2008
- ↑ Bayerischer Rundfunk: „Ausgebrannt, verbraucht, versiegt. Die Sucht nach Öl und die Literatur“
- ↑ Tages-Anzeiger:„Mutter vergnügt sich, Vater arbeitet, Kind verunglückt"
- ↑ www.schillerstiftung.ch und Der Bund, 16. März 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Bärfuss, Lukas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Radiointerview im Echo der Zeit, mit Lukas Bärfuss und Peter von Matt, vom 2. Mai 2008 über: Wie politisch soll Literatur sein?
Bestände UB Bern
- Autorenhomepage von Lukas Bärfuss (NB, wenn Kategorie = Webarchiv)
Quellen
Dieser Text entstand auf Grundlage der Freien Enzyklopädie Wikipedia und wurde am 20.02.2011 hier eingestellt. Der Originaltext wurde unter der GNU Free Documentation License und der Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA) veröffentlicht. (Originalversion in der Wikipedia)