literapedia bern
Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Gilgien, Robert

Aus literapedia bern

Robert Gilgien schrieb auch unter dem Pseudonym Vetter Hans (* 8.10.1899; † 14.12.1983) Lehrer, Verleger, Chorleiter

Leben

"In Hilterfingen aufgewachsen, wo sein Vater das Amt des Gemeindeschreibers versah, folgte er den Fussstapfen seiner Mutter und erwarb sich das Lehrerpatent im Seminar Muristalden Bern. Nach acht Jahren aktiven Schuldienstes verliess er die Stellung eines Land-Schulmeisters und wechselte als Verlagsleiter in den bekannten Verlag Paul Haupt über. Später gründete er einen eigenen Verlag, in welchem er u.a. den Kalender Wir jungen Schweizer (1940-1975) herausbrachte. Seine vielseitigen Fähigkeiten setzte er immer wieder dafür ein, den Heranwachsenden, aber auch den Erwachsenen Wege zu sinnvoller Betätigung zu zeigen. In hervorragender Weise konnte er das tun mit der von ihm gegründeten Organisation der Radiokameraden. Als einer der ersten Radioamateure unseres Landes setzte er dieses Medium zur Realisierung seiner ideellen Ziele ein. Unter dem Pseudonym 'Vetter Hans' wurde er seit 1929 im ganzen Land bekannt, wenn er wöchentlich über die Ätherwellen zur Jugend sprach. Unter seiner kundigen Führung sind im Verlaufe der Jahrzehnte viele Werke entstanden, bei welchen sich junge Menschen einsetzten, um vorab der Bergbevölkerung zu helfen. Erwähnt sei hier einzig die Elektrizitäts- und Wasserversorgung auf Urnerboden.

Mit seiner Übersiedlung nach Thun konnte Robert Gilgien auch eine weitere Begabung praktisch anwenden: Die Vermittlung von Musik. Jahrzehntelang, bis kurz vor seinem Tod, war er Chorleiter des Gemischten Chors Lerchenfeld. Dabei betätigte er sich als Komponist und bearbeitete Werke für seine Sänger. Das Interesse an der Jugend bewahrte er bis ins hohe Alter. So wurde er zugezogen beim Bau und der Führung des Jugendhauses Thun.

Neben technischen Büchern für die Jugend verfasste Robert Gilgien Theaterstücken und Liedertexte. Als passionierter Bergsteiger hielt er seine Eindrücke im Prosa-Bändchen 'Berge rufen' fest. Die Berge wurden auch zu seinem bevorzugten Malsujet." (Quelle: Nach Thuner Tagblatt, 19. Dez. 1983)

Weblinks

Weblinks UB Bern