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Wyss, Johann David: Unterschied zwischen den Versionen

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<!--schweizbezogen-->'''Johann Rudolf Wyss''' (* 4. März 1781 in Bern; † 21. März 1830 ebd.) war ein Schweizer Dichter und Professor für Philosophie.
<!--schweizbezogen-->'''Johann David Wyss''' (* [[28. Mai]] [[1743]] in [[Bern]]; † [[11. Januar]] [[1818]] ebd.) war ein [[Reformierte Kirchen|reformierter]] Pfarrer und Schriftsteller aus der [[Schweiz]].


== Leben ==
Er war Sohn eines hohen Offiziers und studierte [[Theologie]] und [[Philosophie]] an der [[Universität Bern|Berner Akademie]] und der [[Universität Lausanne|Lausanner Akademie]]. Ab 1766 war er [[Militärseelsorge|Feldprediger]] bei einem Berner Regiment im Ausland, wurde 1775 Pfarrer in [[Seedorf BE|Seedorf]] und zwei Jahre später am [[Berner Münster]]. 1803 zog er sich auf sein Landgut nach [[Köniz]] zurück und widmete sich dort vor allem seiner [[Obst]]- und [[Bienen]]zucht.


Johann Rudolf Wyss studierte in Bern, Tübingen, Göttingen und Halle und war danach Hauslehrer in Yverdon. 1805 wurde er ordentlicher Professor an der Berner Akademie und wirkte von 1827 bis 1830 als deren Oberbibliothekar. In dieser Zeit war er auch Lehrer von Jeremias Gotthelf.
Grosse Bekanntheit erlangte er für sein Buch ''[[Der Schweizerische Robinson]]'' nach dem Vorbild des ''[[Robinson Crusoe]]'' von [[Daniel Defoe]]. Er hatte es in den Jahren 1794 bis 1798 für seine Kinder niedergeschrieben und beabsichtigte dabei keine Publikation. Dazu kam es erst, als sich sein Sohn [[Johann Rudolf Wyss]] 1812 zu einer Bearbeitung des Buches entschloss. Es wurde ein Bestseller und ist bis heute das in die meisten Sprachen übersetzte Buch aus der Schweiz.


Wyss verfasste den Text zur früheren Schweizer Nationalhymne ''Rufst du mein Vaterland''. Er war Herausgeber des 1811 von ihm zusammen mit Gottlieb Jakob Kuhn und Ludwig Meisner begründeten volkskundlichen Almanachs ''Alpenrosen'' und zusammen mit Rudolf Emanuel Stierlin edierte er die ''Berner Chronik'' von Valerius Anshelm.
Auf der Grundlage des "Schweizerischen Robinson" soll [[Frederick Marryat]] eine eigene Robinsonade "Masterman Ready, or the Wreck of the Pacific" angelegt haben, die ihrerseits wieder als eingedeutschte Fassung "Sigismund Rüstig" 1841 im deutschen Sprachraum zur seinerzeit beliebtesten Abenteuergeschichte für Jugendliche wurde.


Am bekanntesten wurde er jedoch als Herausgeber des von seinem Vater Johann David Wyss geschriebenen Buches ''Die Schweizer Familie Robinson''. Der erste Band dieses Werkes erschien 1812, der zweite 1826 und der dritte 1827.
[[Jules Verne]] veröffentlichte 1900 auf der Grundlage des Romans ''Der Schweizerische Robinson'' von Wyss als Fortsetzung den Roman [[Das zweite Vaterland]]. Außerdem ließ sich Verne von diesem Buch zu dem Roman ''[[Onkel Robinson]]'', einem unvollendeten Roman aus der Zeit von 1869 bis 1870 und zu seinem Roman [[Die Schule der Robinsons]] aus dem Jahr 1882 inspirieren.


== Weitere Werke ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|119359855}}
* [http://www.gutenberg.org/etext/11703 The Swiss Family Robinson; or Adventures in a Desert Island] (Englischer Text)
* [http://www.j-verne.de/abenteuer6.html "Der Schweizerische Robinson": Zusammenfassung und Beobachtungen zur Rezeption bei Jules Verne]


* ''Idyllen, Volkssagen, Legenden und Erzählungen aus der Schweiz'', 2 Bde., Bern 1815-22
{{Normdaten|PND=119359855|LCCN=n/96/55186|VIAF=102332157}}
* ''Reise in das Berner Oberland'', 2 Bde., Bern 1816-17


== Weblinks ==
{{SORTIERUNG:Wyss, Johann David}}
*{{HLS|24577|Alpenrosen}}
[[Kategorie:Reformierter Geistlicher (18. Jahrhundert)]]
{{Normdaten|PND=117349666}}
[[Kategorie:Feldprediger]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Literatur (18. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]
[[Kategorie:Literatur (Schweiz)]]
[[Kategorie:Roman, Epik]]
[[Kategorie:Abenteuerroman]]
[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Geboren 1743]]
[[Kategorie:Gestorben 1818]]
[[Kategorie:Mann]]


== Weblinks UB Bern ==
== Weblinks UB Bern ==
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{{AlephLink|Wyss|Johann David}}
 
{{Quelle|QUELLE=Wikipedia|DATUM=20.02.2011|TITLE=Johann Rudolf Wyss|REVID=78652083}}


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[[Kategorie: Geboren 1781]]


[[Kategorie:A_bis_Z]]
[[Kategorie:A_bis_Z]]

Version vom 23. Oktober 2011, 17:42 Uhr

Johann David Wyss (* 28. Mai 1743 in Bern; † 11. Januar 1818 ebd.) war ein reformierter Pfarrer und Schriftsteller aus der Schweiz.

Er war Sohn eines hohen Offiziers und studierte Theologie und Philosophie an der Berner Akademie und der Lausanner Akademie. Ab 1766 war er Feldprediger bei einem Berner Regiment im Ausland, wurde 1775 Pfarrer in Seedorf und zwei Jahre später am Berner Münster. 1803 zog er sich auf sein Landgut nach Köniz zurück und widmete sich dort vor allem seiner Obst- und Bienenzucht.

Grosse Bekanntheit erlangte er für sein Buch Der Schweizerische Robinson nach dem Vorbild des Robinson Crusoe von Daniel Defoe. Er hatte es in den Jahren 1794 bis 1798 für seine Kinder niedergeschrieben und beabsichtigte dabei keine Publikation. Dazu kam es erst, als sich sein Sohn Johann Rudolf Wyss 1812 zu einer Bearbeitung des Buches entschloss. Es wurde ein Bestseller und ist bis heute das in die meisten Sprachen übersetzte Buch aus der Schweiz.

Auf der Grundlage des "Schweizerischen Robinson" soll Frederick Marryat eine eigene Robinsonade "Masterman Ready, or the Wreck of the Pacific" angelegt haben, die ihrerseits wieder als eingedeutschte Fassung "Sigismund Rüstig" 1841 im deutschen Sprachraum zur seinerzeit beliebtesten Abenteuergeschichte für Jugendliche wurde.

Jules Verne veröffentlichte 1900 auf der Grundlage des Romans Der Schweizerische Robinson von Wyss als Fortsetzung den Roman Das zweite Vaterland. Außerdem ließ sich Verne von diesem Buch zu dem Roman Onkel Robinson, einem unvollendeten Roman aus der Zeit von 1869 bis 1870 und zu seinem Roman Die Schule der Robinsons aus dem Jahr 1882 inspirieren.

Weblinks

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