literapedia bern
Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Poschung-Zuber, Lydia Johanna: Unterschied zwischen den Versionen

Aus literapedia bern
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:


== Persönlicher Beitrag ==
== Persönlicher Beitrag ==
'''Die Gastlosen'''<br />
'''Ungewisse Liebe''' <br />
Die grauen, zackigen Felsen, des Dorfes Zier, <br />
Was Liebe oft ist: <br />
prangen hoch über uns, verwittert und alt. <br />
ein Glücksspiel, das <br />
Seit Menschengedenken sind sie schon hier, <br />
ständig sich dreht; <br />
umgeben von saftigen Weiden und Wald. <br />
Funken im Feuer - <br />
 
vom Winde verweht; <br />
Sie grüssen verlockend und drohen zugleich, <br />
heut' glühende Kohlen, <br />
doch kalt lässt sie des Menschen Heil. <br />
und morgen schon Eis; <br />
Sie sind der wackeren Männer und Frauen Bereich,<br />
Schicksal und Zukunft, <br />
die sie mutig bezwingen mit Haken und Seil. <br />
von der man nichts weiss; <br />
 
Freuden und Leiden <br />
Besiegt man die steilen Wände und schmalen Rinnen, <br />
vermischt mit Glück; <br />
dann durchströmt die Freude den Kletterer heiss. <br />
Heute besessen, morgen vergessen - <br />
Und wenn sie erreicht sind, die höchsten Zinnen, <br />
oft bleiben nur Scherben zurück! <br />
mit trunkener Stimme ein Jauchzer zum Preis! <br />
 
Müd wieder im Dorf, das gleicht einer Perle, <br />
froh ruht man sich aus, erlabt sich am Wein. <br />
Behüt euch Gott, ihr stolzen Gastlosenkerle! <br />
Wir kommen wieder - doch mancher kehrt nicht mehr heim.


== Leben ==
== Leben ==

Version vom 4. Oktober 2011, 10:42 Uhr

Lydia Johanna Poschung-Zuber (* 1913 ?; † ?)

Persönlicher Beitrag

Ungewisse Liebe
Was Liebe oft ist:
ein Glücksspiel, das
ständig sich dreht;
Funken im Feuer -
vom Winde verweht;
heut' glühende Kohlen,
und morgen schon Eis;
Schicksal und Zukunft,
von der man nichts weiss;
Freuden und Leiden
vermischt mit Glück;
Heute besessen, morgen vergessen -
oft bleiben nur Scherben zurück!

Leben

"Es war Frühling 1949, als sich Lydia Johanna Zuber aus der Mutzenstadt Bern im abgelegenen Bergdörfli Abländschen, am Fusse der Gastlosen, mit einem Abländschner verheiratete. Als sie um die 40 Jahre zählte, wurden dem ehepaar kurz nacheinander zwei Knaben geboren, welche noch heute der Stolz der Eltern sind.

Im Alter von 57 Jahren fing Lydia Johanna Poschung-Zuber mit Schreiben an; doch betrachtete sie diese Gabe nie als ihr Vermögen, sondern als ein Geschenk Gottes, das ihr in den Schoss gelegt worden war. Heute, also zehn Jahre später, erfüllt es sie mit grosser Dankbarkeit, die im Laufe der Zeit entstandenen und im Lokalblatt erschienenen Gedichte und Kurzgeschichten aufnahmebereiten Menschen als Vermächtnis hinterlassen zu dürfen." (Quelle: Es Hämpfeli, 1880)

Weblinks UB Bern

Keine Normdaten vorhanden