Thüring von Ringoltingen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. August 2011, 13:11 Uhr
Thüring von Ringoltingen (* ca. 1415; † 1483)
Leben
„Dieser Berner, letzter männlicher Spross aus dem ursprünglich bäuerlichen Geschlecht Zigerli aus Ringoldingen bei Erlenbach im Simmental, war bis 1479 Besitzer des Schlosses Landshut und bekleidete in Bern viermal das Schultheissenamt: 1458, 1461, 1464 und 1467. Er muss ein für seine Zeit gebildeter Mann gewesen sein; er sprach Französisch und verstand Latein; immerhin fühlte er sich veranlasst, einen Gönner, den Markgrafen Rudolf von Hochberg, 'demütiglich und gar ernstlich' zu bitten, seine 'richtung', 'wo dess notturfft sey', zu 'reformiren' und zu 'corrigiren' – 'denn er die Sprach bass kan / denn ich' (Reclam 1969, S. 139/140). - Thüring von Ringoltingen starb 1483 im Alter von ungefähr siebzig Jahren.
Seine 'Melusine'-Dichtung ist die freigestaltete Prosafassung einer französischen Versvorlage. Sie wurde 'mit der hülff Gottes vollbracht / am Donnerstag nach vincentzen Tag / des heiligen Märtyrers / im Jar / als man zelet nach Christi unsers lieben Herrn geburt / 1400 und in dem 56. Jar' – 1456 also. Man darf annehmen, der 'Tichter' dieser 'History oder geschicht' habe sich der langwierigen Arbeit des Übersetzens und Neuformens in der Abgeschiedenheit seiner Herrschaft Landshut unterzogen. (…)
Trotz ihrem mythischen Hintergrund erscheint die 'Melusine'-Geschichte bei Thüring von Ringoltingen als eine Art historischen Romans. Sie spielt in Südfrankreich und berichtet von der ehelichen Verbindung eines Ritters Reymund mit einem ausserirdischen Wesen, im weitern von den seltsamen Schicksalen ihrer seltsamen Söhne. Die schöne Melusine, eigentlich eine Meerfee, nimmt ihrem Gemahl das heilige Versprechen ab, niemals zu fragen oder gar nachzuforschen, was sie an einem Samstag tue... (…)
In der Sprache unseres Erzählers aus Landshut scheint gelegentlich ein berndeutscher Ton anzuklingen: einem Menschen 'bekommen' (epcho); 'nechten' (nächti, gestern abend), etwas 'underwegen' lassen. Unglück ist meist 'Ungefell'. (Quelle: Hans Sommer : Volk und Dichtung der Region Burgdorf, Francke 1973, S. 297-299)
Weblinks
Weblinks UB Bern
- Autorenhomepage von von Ringoltingen Thüring (NB, wenn Kategorie = Webarchiv)