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Burkhalter, Gertrud: Unterschied zwischen den Versionen

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Gertrud Burkhalter (* 9.1.1911; † 2000) Bibliothekarin
'''Gertrud Burkhalter''' (* 9.1.1911; † 2000) Bibliothekarin


{{verstecken|Adresse: Stapferstr. 25, 8006 Zürich
Heimatort: Zuerst Bibliothekarin, jetzt Rentnerin
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Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).
Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).
== Persönlicher Beitrag ==
Folgende Bezeichnungen wurden mir in  früher Kindheit von meiner Verwandschaft zuteil: "Strupf" = Verbot  übertreten; war zu selbständig. "Göixnäsi" = Etwas gesagt, das man nicht  sagt. War kritisch. "Tschudi" = Heimlicher Stolz auf das Kind. "Muus" =  Daraus kam mir Zärtlichkeit entgegen. "Pfuri" = Halb Zustimmung, halb  Ablehnung mir gegenüber. "Chröttli" = Aha. Begabung!?. "Gwungernase" =  Also interessiert (was sich später als positiv erwiesen hat). "Stumpe" =  Anspielung auf die Kind-Grösse, -Kürze. "Meitschibendli" und "Zwirbu" =  Meine Lebhaftigkeit. "Oh Ching!" = Bewunderung für die echte Naivität,  die dem Kind noch eigen ist.
Ich hoffe, dass im Laufe meines  Lebens die richtige Mischung daraus geworden ist; dass aber die "Maus"  (lieben und geliebt werden) immer noch überwiegt. (ca. 1994)


== Leben ==
== Leben ==
"Die in Biel geborenen und in Pieterlen aufgewachsene Gertrud Burkhalter ist heute leider fast vergessen, obwohl ihre Gedichte zu den besten der Deutschschweizer Mundartliteratur zählen. Eindrücke und Erlebnisse aus ihrer Kindheit im Berner Seeland (Natur, Jahreszeiten, Tiere) und Erinnerungen an den Grossvater, der in Affoltern im Emmental lebte, eine unerschöpfliche Quelle für ihr dichterisches Schaffen, haben ihre Lyrik geprägt. 1943 konnte Gertrud Burkhalter ihr erstes Bändchen Mundartlyrik "Stygüferli" herausgeben; bereits nach einem Jahr war es vergriffen. Drei Jahre später fand die Seeländerin ihre Lebensstelle: als Bibliothekarin in der Pestalozzibibliothek in Zürich-Oerlikon. Mit ihrer stillen, introvertierten Art fühlte sie sich in der Welt der Bücher wohl. (...)
"Die in Biel geborenen und in Pieterlen aufgewachsene Gertrud Burkhalter ist heute leider fast vergessen, obwohl ihre Gedichte zu den besten der Deutschschweizer Mundartliteratur zählen. (...)
 
Erst 1980 - Gertrud Burkhalter war bereits 69-jährig und längst im Ruhestand - fand sie den Mut, ihr in jahrelanger Arbeit entstandenes Lyrik-Manuskript dem Wyss Verlag in Bern zu schicken, der es noch im selben Jahr veröffentlichte, was ihr wie ein Wunder vorkam. (...)
 
In Zürich lebte sie weit ab von der bernischen Mundartliteraturszene, beinahe wie im Exil, fast unbeachtet, obschon sie formal und inhaltlich den Schritt in die moderne Mundartliteratur längst gewagt hatte und das Lautmalerische des Dialekts ausschöpfte. Gertrud Burkhalter hat in der Deutschschweiz mit den 'Grundstein für eine mundartliche Frauenlyrik' gelegt, und in vielen Gedichten fehlen auch gesellschaftskritische Töne nicht." (Quelle: Barbara Traber in Orte 132, 2003, S. 53-55)


Erst 1980 - Gertrud Burkhalter war bereits 69-jährig und längst im Ruhestand - fand sie den Mut, ihr in jahrelanger Arbeit entstandenes Lyrik-Manuskript dem Wyss Verlag in Bern zu schicken, der es noch im selben Jahr veröffentlichte, was ihr wie ein Wunder vorkam." (Quelle: Barbara Traber in Orte 132, 2003, S. 53-55)


== Persönlicher Beitrag ==
== Auszeichnugen (Auswahl) ==
Folgende Bezeichnungen wurden mir in früher Kindheit von meiner Verwandschaft zuteil: "Strupf" = Verbot übertreten; war zu selbständig. "Göixnäsi" = Etwas gesagt, das man nicht sagt. War kritisch. "Tschudi" = Heimlicher Stolz auf das Kind. "Muus" = Daraus kam mir Zärtlichkeit entgegen. "Pfuri" = Halb Zustimmung, halb Ablehnung mir gegenüber. "Chröttli" = Aha. Begabung!?. "Gwungernase" = Also interessiert (was sich später als positiv erwiesen hat). "Stumpe" = Anspielung auf die Kind-Grösse, -Kürze. "Meitschibendli" und "Zwirbu" = Meine Lebhaftigkeit. "Oh Ching!" = Bewunderung für die echte Naivität, die dem Kind noch eigen ist.
* Ehrengabe des Kantons Zürich 1964
Ich hoffe, dass im Laufe meines Lebens die richtige Mischung daraus geworden ist; dass aber die "Maus" (lieben und geliebt werden) immer noch überwiegt.
* Literaturpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 1981
* Buchpreis des Kantons Bern 1982


== Weblinks ==
* [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11627.php Burkhalter, Gertrud] im HLS
*[http://katalog.burgerbib.ch/detail.aspx?id=122281 Gertrud Burkhalter] im Katalog der Burgerbibliothek Bern


== Weblinks UB Bern ==
== Bestände UB Bern ==
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Aktuelle Version vom 21. Januar 2020, 10:29 Uhr

Gertrud Burkhalter (* 9.1.1911; † 2000) Bibliothekarin

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Persönlicher Beitrag

Folgende Bezeichnungen wurden mir in früher Kindheit von meiner Verwandschaft zuteil: "Strupf" = Verbot übertreten; war zu selbständig. "Göixnäsi" = Etwas gesagt, das man nicht sagt. War kritisch. "Tschudi" = Heimlicher Stolz auf das Kind. "Muus" = Daraus kam mir Zärtlichkeit entgegen. "Pfuri" = Halb Zustimmung, halb Ablehnung mir gegenüber. "Chröttli" = Aha. Begabung!?. "Gwungernase" = Also interessiert (was sich später als positiv erwiesen hat). "Stumpe" = Anspielung auf die Kind-Grösse, -Kürze. "Meitschibendli" und "Zwirbu" = Meine Lebhaftigkeit. "Oh Ching!" = Bewunderung für die echte Naivität, die dem Kind noch eigen ist. Ich hoffe, dass im Laufe meines Lebens die richtige Mischung daraus geworden ist; dass aber die "Maus" (lieben und geliebt werden) immer noch überwiegt. (ca. 1994)

Leben

"Die in Biel geborenen und in Pieterlen aufgewachsene Gertrud Burkhalter ist heute leider fast vergessen, obwohl ihre Gedichte zu den besten der Deutschschweizer Mundartliteratur zählen. (...)

Erst 1980 - Gertrud Burkhalter war bereits 69-jährig und längst im Ruhestand - fand sie den Mut, ihr in jahrelanger Arbeit entstandenes Lyrik-Manuskript dem Wyss Verlag in Bern zu schicken, der es noch im selben Jahr veröffentlichte, was ihr wie ein Wunder vorkam." (Quelle: Barbara Traber in Orte 132, 2003, S. 53-55)

Auszeichnugen (Auswahl)

  • Ehrengabe des Kantons Zürich 1964
  • Literaturpreis der Schweizerischen Schillerstiftung 1981
  • Buchpreis des Kantons Bern 1982

Weblinks

Bestände UB Bern