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Tanner, Paul: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Paul O. W. Tanner''' (* [[15. Oktober]] [[1917]] in [[Skunk Hollow]] in [[Kentucky]]) ist ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Jazz]]-Posaunist des [[Swing (Musikrichtung)|Swing]], Jazzautor und Erfinder.
'''Paul Tanner''' (* 14. April 1938)


Tanner wurde bekannt als Posaunist des [[Glenn Miller]] Orchesters. Mit dem Ende der Big Band Ära (er war noch in Millers Army Air Force Band ab 1942 und in der Nachfolgeband unter [[Tex Beneke]]) arbeitete er als Studiomusiker in [[Hollywood]] bei [[American Broadcasting Company|ABC]], wo er viel mit [[Henry Mancini]] zusammenarbeitete (einem ehemaligen Kollegen aus Tex Benekes Band). Nach einem angehängten Studium war er Musik-Professor an der [[UCLA]], wo er Jazz-Kurse gab. Er schrieb auch mehrere Bücher über Jazz, u.a. ein Schullehrbuch und Lehrbücher für Posaune.  
== Persönlicher Beitrag ==
Ich bin am 14. April 1938 geboren. Mein Vater war Kleinbauer und Weber. Zusammen mit fünf Geschwistern wuchs ich im Ober-Tanngraben, Eriswil, in ärmlichen Verhältnissen, aber in einer glücklichen Familie auf. Wir Kinder waren stolz darauf, dass unser Vater jahrelang Dirigent der Dorfmusik war.
Ich besuchte die Primarschule in unserem Dorf und die erweiterte Oberschule, die für diejenigen Kinder bestimmt war, die wegen eines langen Schulweges oder aus anderen Gründen nicht die Sekundarschule in Huttwil besuchen konnten.
Hier hatten wir einen guten Deutschlehrer, der in der Literatur sehr bewandert war. Dieser riet mir öfter, ich sollte Schriftsteller werden, weil ihm meine Aufsätze besonders gut gefielen. Mein Vater meinte aber, das sei nicht gearbeitet und dazu hätte er mir eine entsprechende Ausbildung nicht bezahlen können.


Er ist auch mit dem Erfinder (und Schauspieler) Bob Whitsell Ende der 1950er Jahre Erfinder des Electro-Theremin (auch Tannerin genannt), das den Klang des [[Theremin]]s nachahmen sollte und zum Beispiel von den [[Beach Boys]] in Songs wie „Good Vibration“ verwendet wurde. Tanner kam auf die Idee dazu, als er die Schwierigkeiten sah, die sich aus der Verwendung des Theremins 1958 für den Soundtrack von [[Alfred Hitchcock]]s „Spellbound“ ergaben. Von dem Instrument wurde nur ein Exemplar hergestellt. Tanner benutzte es für mehrere TV und Spielfilm-Soundtracks und für eine Platte „Music from Outer Space“ (Omega).
So lernte ich in unserem Dorf den Maurerberuf, bildete mich weiter und betrieb vierzig Jahre lang ein kleines Baugeschäft. Im Jahre 1958 absolvierte ich in Bern die Rekrutenschule als Militärtrompeter bei Hans Honegger. Am 31. Oktober 1964 heiratete ich meine Frau Heidi, geborene Röthlisberger. Es wurden uns vier Kinder geschenkt.
Unsere Freizeit verbrachten wir hauptsächlich in der Natur, mit Fotografieren, Mineraliensuchen, Jagen und Wandern.  


==Literatur==
Mit sechsundsechzig Jahren ging ich in Pension und hatte plötzlich viel Zeit. Ich erinnerte mich an meinen Lehrer und begann zu schreiben. Zuerst einige Kolumnen für die Lokalzeitung und vom Erfolg beflügelt mein erstes Buch „Tannli-Giele“ in Mundart. Ich schickte das Manuskript dem Unteremmentaler Verlag in Huttwil. Postwendend erhielt ich die Antwort, das Buch sei sehr unterhaltsam und sie würden es gerne drucken. Meine Freude darüber war sehr gross, und ich setzte mich gleich hinter den PC und schrieb das zweite Buch „Wi bi üüs im Ämmitau“, ebenfalls in Mundart. Jeder, der mein erstes Buch gelesen hatte, kaufte auch das zweite.
*Tanner, David Megill, Maurice Gerow „Jazz“, McGraw Hill College Division, 8. Auflage 1996, ISBN 0697288072 (mit CD)
*Tanner, Megill „Jazz issues- a critical history“, William C. Brown 1994, ISBN 0697125718
*Tanner, Ployhar „Practical hints on playing trombone“ 1985
*Tanner „Sideman- stories about the band“ 2000
*Tanner „Every Night was New Years Eve – On the Road with Glenn Miller“, Cosmo Space 1992, ISBN 4947544082 (über die Zeit bei Glenn Miller)
*Tanner „Conversation with a musician“


==Weblinks==
So ermutigt beschloss ich nun, einen Roman in Schriftsprache zu schreiben. Die Idee dazu gab mir ein Chronist, der an einem Vortrag erzählte, wie in alten Zeiten die unbeliebten Bettler in sogenannten Bettlerjagden durch den Hornbach und über das Höchenzi ins Luzernbiet gejagt wurden. So entstand im Verlauf eines Jahres mein Roman „Die Bettlerin“.
*[http://www.electrotheremin.com/PTE-TPage.html Electrotheremin Seite]
Da der Unteremmentaler Verlag nur Mundartbücher druckt, suchte ich als naiver Anfänger einen Verlag. „Wir lesen jedes Manuskript“, stand im Internet. „Wir suchen neue Autoren“! So geriet ich an den August von Goethe Verlag. Den Rest können sie sich denken.
*[http://www.spaceagepop.com/tanner.htm Tanner bei Space Age Musicmaker]
Es hat mich einiges gekostet, aber immerhin wurde mein Roman gedruckt und ich erhielt sehr viele positive Rückmeldungen, auch von Leuten die mich nicht kennen.
*[http://www.imdb.com/name/nm0849683/ Tanner bei der Internet Movie Database]
Nun folgte ein drittes Buch, wieder in Mundart unter dem Titel „Brösmeli“.


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Ich lese nun viel an Altersnachmittagen und umrahme die Vorlesungen mit Diaschauen.
Natürlich schreibe ich weiter. Es sind bereits schon wieder zwei Bücher bereit zum Drucken! (Autorenkorrespondenz vom 18.08.2011)


== Bestände UB Bern ==
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|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Jazz-Posaunist und Jazzautor
|GEBURTSDATUM=15. Oktober 1917
|GEBURTSORT=[[Skunk Hollow]], [[Kentucky]]
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[[en:Paul Tanner]]
[[fi:Paul Tanner]]
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{{Quelle|QUELLE=Wikipedia|DATUM=20.02.2011|TITLE=Paul Tanner|REVID=84818302}}
 
== Weblinks UB Bern ==
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2019, 09:59 Uhr

Paul Tanner (* 14. April 1938)

Persönlicher Beitrag

Ich bin am 14. April 1938 geboren. Mein Vater war Kleinbauer und Weber. Zusammen mit fünf Geschwistern wuchs ich im Ober-Tanngraben, Eriswil, in ärmlichen Verhältnissen, aber in einer glücklichen Familie auf. Wir Kinder waren stolz darauf, dass unser Vater jahrelang Dirigent der Dorfmusik war. Ich besuchte die Primarschule in unserem Dorf und die erweiterte Oberschule, die für diejenigen Kinder bestimmt war, die wegen eines langen Schulweges oder aus anderen Gründen nicht die Sekundarschule in Huttwil besuchen konnten. Hier hatten wir einen guten Deutschlehrer, der in der Literatur sehr bewandert war. Dieser riet mir öfter, ich sollte Schriftsteller werden, weil ihm meine Aufsätze besonders gut gefielen. Mein Vater meinte aber, das sei nicht gearbeitet und dazu hätte er mir eine entsprechende Ausbildung nicht bezahlen können.

So lernte ich in unserem Dorf den Maurerberuf, bildete mich weiter und betrieb vierzig Jahre lang ein kleines Baugeschäft. Im Jahre 1958 absolvierte ich in Bern die Rekrutenschule als Militärtrompeter bei Hans Honegger. Am 31. Oktober 1964 heiratete ich meine Frau Heidi, geborene Röthlisberger. Es wurden uns vier Kinder geschenkt. Unsere Freizeit verbrachten wir hauptsächlich in der Natur, mit Fotografieren, Mineraliensuchen, Jagen und Wandern.

Mit sechsundsechzig Jahren ging ich in Pension und hatte plötzlich viel Zeit. Ich erinnerte mich an meinen Lehrer und begann zu schreiben. Zuerst einige Kolumnen für die Lokalzeitung und vom Erfolg beflügelt mein erstes Buch „Tannli-Giele“ in Mundart. Ich schickte das Manuskript dem Unteremmentaler Verlag in Huttwil. Postwendend erhielt ich die Antwort, das Buch sei sehr unterhaltsam und sie würden es gerne drucken. Meine Freude darüber war sehr gross, und ich setzte mich gleich hinter den PC und schrieb das zweite Buch „Wi bi üüs im Ämmitau“, ebenfalls in Mundart. Jeder, der mein erstes Buch gelesen hatte, kaufte auch das zweite.

So ermutigt beschloss ich nun, einen Roman in Schriftsprache zu schreiben. Die Idee dazu gab mir ein Chronist, der an einem Vortrag erzählte, wie in alten Zeiten die unbeliebten Bettler in sogenannten Bettlerjagden durch den Hornbach und über das Höchenzi ins Luzernbiet gejagt wurden. So entstand im Verlauf eines Jahres mein Roman „Die Bettlerin“. Da der Unteremmentaler Verlag nur Mundartbücher druckt, suchte ich als naiver Anfänger einen Verlag. „Wir lesen jedes Manuskript“, stand im Internet. „Wir suchen neue Autoren“! So geriet ich an den August von Goethe Verlag. Den Rest können sie sich denken. Es hat mich einiges gekostet, aber immerhin wurde mein Roman gedruckt und ich erhielt sehr viele positive Rückmeldungen, auch von Leuten die mich nicht kennen. Nun folgte ein drittes Buch, wieder in Mundart unter dem Titel „Brösmeli“.

Ich lese nun viel an Altersnachmittagen und umrahme die Vorlesungen mit Diaschauen. Natürlich schreibe ich weiter. Es sind bereits schon wieder zwei Bücher bereit zum Drucken! (Autorenkorrespondenz vom 18.08.2011)

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