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Gerber, Adolf: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adolf Gerber''' (* 1884; † 1953)  
'''Adolf Gerber''' (* 14. August 1884; † 9. Juli 1953)  


== Leben ==
== Leben ==
"Adolf Gerber war ein Bauernsohn aus Ried bei Schlosswil. Früh vaterlos geworden, besuchte der Knabe die Sekundarschule in Worb und wurde dann Verwaltungsbeamter in der Berner Alpenmilchgesellschaft Konolfingen; es war ein Beruf, der seinen Anlagen und Neigungen nicht ganz entsprechen konnte. Gerber hielt sich schadlos durch unermüdliches Selbststudium: er wurde unter anderem ein ausgezeichneter Dante-Kenner, er lernte weitere lebende und tote Sprachen kennen (Latein als Privatschüler von Pfarrer Dürrenmatt, dem Vater des Dichters Friedrich D.). Daneben betrieb er ortsgeschichtliche Archivstudien, ursprünglich in Zusammenhang mit der heute verwirklichten Vereinigung der Gemeinden Gysenstein, Konolfingen und Stalden zu einer Gesamtgemeinde. Das Amt des Armeninspektors verschaffte ihm weitere Einblicke in das Volksleben seiner Umgebung. (...)
"Adolf Gerber war ein Bauernsohn aus Ried bei Schlosswil. Früh vaterlos geworden, besuchte der Knabe die Sekundarschule in Worb und wurde dann Verwaltungsbeamter in der Berner Alpenmilchgesellschaft Konolfingen; es war ein Beruf, der seinen Anlagen und Neigungen nicht ganz entsprechen konnte. Gerber hielt sich schadlos durch unermüdliches Selbststudium: er wurde unter anderem ein ausgezeichneter Dante-Kenner, er lernte weitere lebende und tote Sprachen kennen (Latein als Privatschüler von Pfarrer Dürrenmatt, dem Vater des Dichters Friedrich D.). Daneben betrieb er ortsgeschichtliche Archivstudien, ursprünglich in Zusammenhang mit der heute verwirklichten Vereinigung der Gemeinden Gysenstein, Konolfingen und Stalden zu einer Gesamtgemeinde. Das Amt des Armeninspektors verschaffte ihm weitere Einblicke in das Volksleben seiner Umgebung. (...)


Ganz natürlich nimmt sich in Gerbers Text manches uralte Wort aus (etwa 'Bscheidwurf' für Echo), manche hübsche, nur dem Einheimischen in allem Gefühlstönen ganz vertraute Wendung ('Am schlimmsten isch ihm Ogi Franz drinne gsy'; Chruuseli-Rosi u Schnalle-Stini 'hei beidi mit Eier gmacht ...'). Auf den mit der Gegend vertrauten Leser wirken auch alle die Orts- und Flurnamen anheimeld: Rychige, Änggistei, Gwatt, Hämlismatt, Hümbärg (Hürnberg) usw." (Quelle: Sommer, Hans : Volk und Dichtung des Emmentals, Bern, 1969, S. 228-229)
Ganz natürlich nimmt sich in Gerbers Text manches uralte Wort aus (etwa 'Bscheidwurf' für Echo), manche hübsche, nur dem Einheimischen in allem Gefühlstönen ganz vertraute Wendung ('Am schlimmsten isch ihm Ogi Franz drinne gsy'; Chruuseli-Rosi u Schnalle-Stini 'hei beidi mit Eier gmacht ...'). Auf den mit der Gegend vertrauten Leser wirken auch alle die Orts- und Flurnamen anheimeld: Rychige, Änggistei, Gwatt, Hämlismatt, Hümbärg (Hürnberg) usw." (Sommer, Hans: Volk und Dichtung des Emmentals, Francke, 1969, S. 228-229)


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* [http://www.bern.ch/stadtverwaltung/prd/kultur/foerderung Literaturpreis der Stadt Bern] 1948
* [http://www.bern.ch/stadtverwaltung/prd/kultur/foerderung Literaturpreis der Stadt Bern] 1948


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== Bestände UB Bern ==
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Aktuelle Version vom 29. November 2017, 16:12 Uhr

Adolf Gerber (* 14. August 1884; † 9. Juli 1953)

Leben

"Adolf Gerber war ein Bauernsohn aus Ried bei Schlosswil. Früh vaterlos geworden, besuchte der Knabe die Sekundarschule in Worb und wurde dann Verwaltungsbeamter in der Berner Alpenmilchgesellschaft Konolfingen; es war ein Beruf, der seinen Anlagen und Neigungen nicht ganz entsprechen konnte. Gerber hielt sich schadlos durch unermüdliches Selbststudium: er wurde unter anderem ein ausgezeichneter Dante-Kenner, er lernte weitere lebende und tote Sprachen kennen (Latein als Privatschüler von Pfarrer Dürrenmatt, dem Vater des Dichters Friedrich D.). Daneben betrieb er ortsgeschichtliche Archivstudien, ursprünglich in Zusammenhang mit der heute verwirklichten Vereinigung der Gemeinden Gysenstein, Konolfingen und Stalden zu einer Gesamtgemeinde. Das Amt des Armeninspektors verschaffte ihm weitere Einblicke in das Volksleben seiner Umgebung. (...)

Ganz natürlich nimmt sich in Gerbers Text manches uralte Wort aus (etwa 'Bscheidwurf' für Echo), manche hübsche, nur dem Einheimischen in allem Gefühlstönen ganz vertraute Wendung ('Am schlimmsten isch ihm Ogi Franz drinne gsy'; Chruuseli-Rosi u Schnalle-Stini 'hei beidi mit Eier gmacht ...'). Auf den mit der Gegend vertrauten Leser wirken auch alle die Orts- und Flurnamen anheimeld: Rychige, Änggistei, Gwatt, Hämlismatt, Hümbärg (Hürnberg) usw." (Sommer, Hans: Volk und Dichtung des Emmentals, Francke, 1969, S. 228-229)

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