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| '''Jean Gebser''' (* 20. August 1905 in Posen; † 14. Mai 1973 in Wabern bei Bern) war Philosoph, Schriftsteller und Übersetzer. Als Vertreter der Integralen Theorie strebte er danach, wissenschaftliche und spirituelle Erkenntnisse zu verbinden. In diesem Kontext gilt er als einer der ersten kulturwissenschaftlich orientierten Bewusstseinsforscher, die ein Strukturmodell der Bewusstseinsgeschichte des Menschen etabliert haben. | | '''Jean Gebser''', eigentlich: Hans Karl Rudolf Hermann Gebser (* 20. August 1905 in Posen; † 14. Mai 1973 in Wabern bei Bern) war Philosoph, Schriftsteller und Übersetzer. |
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| Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV). | | Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV). |
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| == Leben == | | == Leben == |
| Jean Gebser (eigentlich: ''Hans Karl Rudolf Hermann Gebser'') berichtet über seine Kindheit und Jugend in der autobiographischen Erzählung „Die schlafenden Jahre“. | | Jean Gebser berichtet über seine Kindheit und Jugend in der autobiographischen Erzählung „Die schlafenden Jahre“. |
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| Nach einer Banklehre folgte eine Ausbildung als Buchhändler in Berlin. Dort schrieb er sich 1924/1925 auch für wenige Semester als Werkstudent an der Humboldt-Universität Berlin ein. Er hörte unter anderem bei Werner Sombart und bei Romano Guardini. | | Nach einer Banklehre folgte eine Ausbildung als Buchhändler in Berlin. Dort schrieb er sich 1924/1925 auch für wenige Semester als Werkstudent an der Humboldt-Universität Berlin ein. Er hörte unter anderem bei Werner Sombart und bei Romano Guardini. |
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| 1961 unternahm er eine Asienreise, die Niederschlag in dem Buch „Asien lächelt anders“ (erschienen 1968) fand. Sein letztes Werk, „Verfall und Teilhabe“, erschienen 1974, schloss er kurz vor seinem Tod ab. Zum Verständnis Gebserschen Denkens ist es ebenso wichtig wie „Ursprung und Gegenwart“, denn es bringt in Kapiteln wie „Der unsichtbare Ursprung“ und „Urangst und Urvertrauen“ in vertiefter Form Grundthemen des „integralen Bewusstseins“ zur Sprache. Jean Gebser starb am 14. Mai 1973 in Wabern (Kanton Bern). Sein Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. | | 1961 unternahm er eine Asienreise, die Niederschlag in dem Buch „Asien lächelt anders“ (erschienen 1968) fand. Sein letztes Werk, „Verfall und Teilhabe“, erschienen 1974, schloss er kurz vor seinem Tod ab. Zum Verständnis Gebserschen Denkens ist es ebenso wichtig wie „Ursprung und Gegenwart“, denn es bringt in Kapiteln wie „Der unsichtbare Ursprung“ und „Urangst und Urvertrauen“ in vertiefter Form Grundthemen des „integralen Bewusstseins“ zur Sprache. Jean Gebser starb am 14. Mai 1973 in Wabern (Kanton Bern). Sein Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. |
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| == Werk ==
| | Als Vertreter der Integralen Theorie strebte er danach, wissenschaftliche und spirituelle Erkenntnisse zu verbinden. In diesem Kontext gilt er als einer der ersten kulturwissenschaftlich orientierten Bewusstseinsforscher, die ein Strukturmodell der Bewusstseinsgeschichte des Menschen etabliert haben. |
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| === Grundgedanke === | | == Auszeichnungen == |
| Gebsers Werk umfasst neben philosophischen Schriften auch zahlreiche Gedichte, eine autobiographische Erzählung und Bücher über die Dichter Lorca und Rilke. Dieses vielfältige Werk ist jedoch durch einen Grundgedanken geprägt: Die Gegenwart ist ein Zeitalter der Wandlung, und diese Wandlung führt zum Durchbruch eines neuen Bewusstseins. In der Vorlesung „Die neue Weltsicht“ beschreibt Gebser, wie ihm im November 1932 blitzartig der Gedanke kam, der für sein weiteres Werk grundlegend war: „Auf die kürzeste Formel gebracht, lautet dieser Gedanke: Überwindung des Raumes und der Zeit.“ Und er erläutert weiter: „Was heißt das? Es heißt, daß wir bewußt Raum und Zeit überwinden sollen; es heißt keinesfalls, daß Raum und Zeit abgeschafft werden sollen, wohl aber, daß wir uns bis zu einem gewissen Grade von beiden zu befreien haben, ohne aber in die magische, bewußtseinsschwache Raumzeitlosigkeit zurückzugleiten.“<ref>Die neue Weltsicht, in: Gesamtausgabe Band V/I, S. 111</ref>
| | * [http://www.bern.ch/stadtverwaltung/prd/kultur/foerderung Literaturpreis der Stadt Bern] 1965 |
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| Gebser war der Meinung, „daß es gar nicht darauf ankommt, vielerlei Verschiedenes zu denken, sondern einen oder zwei Haupt- oder Grundgedanken möglichst klar zu Ende zu denken.“<ref>Gesamtausgabe Band I, S. 235</ref> Sein Grundgedanke führt zu weitreichenden Konsequenzen.
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| === Gebsers Arbeitsweise ===
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| Jean Gebser könnte als „Kulturphilosoph“ bezeichnet werden. Er selbst verfasste einen Aufsatz mit dem Titel „Kulturphilosophie als Methode und Wagnis“, der uns Einblick in sein Selbstverständnis als Denker und in seine Arbeitsweise gewährt. Dort heißt es über die kulturphilosophische Arbeit: „Die vorbereitende Arbeit ist jeweils zuerst phänomenologischer, dann komparativer, dann koordinierender Art.“<ref>Gesamtausgabe Band V/I, S. 126</ref> Gebser glaubt in jahrelanger Arbeit ein solches Grundanliegen gefunden zu haben, das den Kulturphänomenen unserer Zeit zugrunde liegt. Es ist, so Gebser, der Versuch einer Überwindung des Raumes und der Zeit.
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| Gebser hatte diesen Grundgedanken einerseits in einer plötzlichen Eingebung empfangen, andererseits jedoch in jahrelanger Arbeit als Grundanliegen der schöpferischen Bemühungen unserer Zeit entdecken können.
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| Seinen Grundgedanken fand Gebser in Physik, Biologie und Psychologie („Abendländische Wandlung“) ebenso wie in der Dichtung unserer Zeit („Rilke und Spanien“, „Der grammatische Spiegel“). In seinem Hauptwerk „Ursprung und Gegenwart“ finden wir die Ergebnisse jahrelanger kulturphänomenologischer und kulturphilosophischer Arbeit.
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| === Gebsers Bewusstseinsgeschichte ===
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| Gebser wird heute meist assoziiert mit der Bewusstseinsgeschichte, welcher der erste Band von „Ursprung und Gegenwart“ (mit dem Titel „Die Fundamente der aperspektivischen Welt. Beitrag zu einer Geschichte der Bewusstwerdung“) gewidmet ist.
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| Gebsers Methode ist die kulturphänomenologische Betrachtung der Relikte vergangener Zeiten (Bilder, Statuen, Schriftstücke) und die Untersuchung der Worte und ihrer Wurzeln (Etymologie). Er zeigt auf, dass sich vier Bewusstseinsstrukturen nachweisen lassen, die den heutigen europäischen Menschen konstituieren und die in seiner Kulturgeschichte aufeinanderfolgend in Erscheinung traten. Er nennt diese Bewusstseinsstrukturen die ''archaische'', die ''magische'', die ''mythische'' und die ''mentale''. In unserer Zeit ereignet sich der Durchbruch einer neuen, ''integralen'' Bewusstseinsstufe, deren Grundthema die Überwindung (Entprojizierung) des nur mentalen (linearen) Verhaftetseins an Raum und Zeit durch die ''Konkretion der Zeit'' (als zeitfrei erfahrbare Qualität ganzheitlich realisierter Gegenwart) ist.
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| Die Bewusstseinsstrukturen werden gelegentlich als „Bewusstseinsphasen“ bezeichnet. Dies erweckt den Eindruck, als seien die Bewusstseinsstrukturen aufeinander gefolgt, indem eine Struktur die andere ablöste. Doch jede Struktur bleibt wirksam, auch nachdem eine neue Struktur aus ihr „herausmutiert“ ist! Deshalb spricht Gebser von Bewusstseinsstrukturen, und nicht von „Phasen“. Auch den räumlichen Ausdruck „Bewusstseinsebenen“ meidet er absichtlich, denn die Bewusstseinsstrukturen sind „nicht bloße Raumgefüge“, sondern können „vor allem auch Gefüge raumzeitlicher, ja selbst raumzeitfreier Art“ sein.<ref>Vgl. Ursprung und Gegenwart, S. 83</ref>
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| Ferner ist Gebser der Meinung, dass das Bewusstsein sich nicht kontinuierlich „entwickelt“ hat, sondern dass sprunghafte, diskontinuierliche Wandlungen der Strukturen geschahen. Sobald eine Struktur „defizient“ wird, sobald sie also erschöpft ist und sich destruktiv auszuwirken beginnt, gelangt eine andere Bewusstseinstruktur zum Durchbruch, die keine kontinuierliche Weiterführung der alten Bewusstseinsstruktur, sondern etwas vollkommen Neues ist. Den sprunghaften, diskontinuierlichen Charakter der Bewusstseinswandlung bringt Gebser zum Ausdruck, indem er von „Bewusstseinsmutationen“ spricht.<ref>Der Begriff der Mutation wurde von Gebser zwar aus der biologischen Terminologie (De Vries: „Mutationstheorie“) übernommen, bekommt im Zusammenhang mit dem menschlichen Bewusstsein jedoch einen geistigen Sinn. Er meint einen sprunghaften, diskontinuierlichen Durchbruch des Neuen.</ref>
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| Denker wie egel], Comte und Herbert Spencer glaubten in der menschlichen Bewusstseinsgeschichte eine fortschreitende Höherentwicklung zu erkennen, in deren Verlauf frühere Bewusstseinsformen als „Irrtümer“ erkannt und von neuen, „besseren“ Bewusstseinsformen abgelöst werden. Keine neue Struktur ist „besser“ als die alte, aus der sie herausmutiert. Jede Bewusstwerdung ist zugleich Gewinn und Verlust. Sie ist ein Verlust, insofern sie den Menschen aus dem Ganzen herauslöst. Sie ist jedoch ein Gewinn, insofern sie die Chance zur wachsenden Distanzierung von Raum und Zeit und damit zur Überwindung des Raumes und der Zeit, zur Gewinnung der Raum-Zeit-Freiheit birgt, womit wieder der Grundgedanke Gebsers berührt ist.
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| ==== Die Raum-Zeit-Konstitution der Bewusstseinsstrukturen ====
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| Die weitreichenden Konsequenzen, die sich aus dem Grundthema der neuen Mutation ergeben, erschließen sich erst, wenn man sich über die Raum-Zeit-Konstitution der Bewusstseinsstrukturen klar wird, wie sie Gebser in „Ursprung und Gegenwart“ aufzeigte. Gebser steht in der Tradition des Kantischen Gedankens, dass die Wirklichkeit dem Menschen nicht einfach gegeben ist, sondern das Ergebnis der Konstitutionsleistung des menschlichen Bewusstseins ist. Jede der Bewusstseinsstrukturen bedingt (konstituiert) ein bestimmtes Bewusstsein von der Zeit und vom Raum. Dieses Bewusstsein bestimmt grundlegend nicht nur das, was der Mensch Wirklichkeit nennt, sondern vor allem auch seine Haltung zur Welt und sein Handeln.
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| Der Mensch der magischen Bewusstseinsstruktur lebte in einer raum- und zeitlosen Welt. Auch für den Menschen der mythischen Struktur war der Raum noch keine Realität. Es erwachte jedoch ein erstes, noch schwaches Zeitbewusstsein. Dieses Zeitbewusstsein ist von dem heute vorherrschenden zu unterscheiden, da es die Zeit nicht als linear, sondern als zyklisch wahrnimmt. Ein solches Zeitbewusstsein finden wir beispielsweise in der asiatischen Vorstellung des „Rads der Zeit“, aber auch wir begegnen ihm Jahr für Jahr im Kreislauf der Jahreszeiten mit ihren Traditionen und Festen.
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| Der Durchbruch des mentalen Bewusstseins, beginnend um 500 v. Chr., endgültig jedoch in der Renaissance um 1500, erfolgte mit der Bewusstwerdung des Raumes. Auch das Zeitbewusstsein wandelte sich grundlegend. Zeit wurde nicht länger als kreisend, sondern als gerichtet, als linear wahrgenommen. An die Stelle des „Rads der Zeit“ trat der „Zeitpfeil“. Besonders deutlich finden wir ein solches Verständnis von Zeit in der Lehre des Christentums, wonach alles Geschehen einem „jüngsten“, also letzten Gericht entgegengeht. Ein weiteres Charakteristikum des Zeitbewusstseins der mentalen Struktur besteht darin, dass die Zeit als messbar betrachtet und mit immer präziseren Uhren gemessen wird. Dieses Zeitbewusstsein ist auch heute noch vorherrschend.
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| Eines dürfte jedoch deutlich geworden sein: Die „Zeit“, wie wir sie heute verstehen, als messbare Uhrenzeit, ist nur ein Teilaspekt des ungemein vielschichtigen Phänomens „Zeit“. Neben der messbaren, linearen Uhrenzeit gibt es zumindest auch die zyklische Zeit des mythischen Bewusstseins und die Zeitlosigkeit des magischen Bewusstseins. Beide Zeitformen sind auch heute noch wirkende Realitäten.
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| Gebser kritisiert die Tendenz unserer Kultur, die Zeit zu deklassieren und auf einen einzigen Teilaspekt einzuengen.
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| Die Aufgabe unserer Epoche ist es, so Gebser, sich der Zeit in all ihren Formen und Aspekten bewusst zu werden. Dies ist die Voraussetzung ihrer Überwindung. Überwindung der Zeit bedeutet Bewusstwerdung der „Zeitfreiheit“. Diese Bewusstwerdung bezeichnet Gebser als die Hauptaufgabe der neuen Mutation<ref>Ursprung und Gegenwart, S. 389</ref>.
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| ==== Zeitfreiheit und Ursprung ====
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| Die Zeitfreiheit, das „Achronon“, wie Gebser sie nennt, unterscheidet sich von der Zeitlosigkeit der Kulturen, die in einer magischen Bewusstseinsstruktur leben. Das Achronon ist ein Weltverständnis, „welches sich der verschiedenen Zeitformen, seien diese nun Zeitlosigkeit, Naturzeit oder gemessene Uhrenzeit, bewußt ist, wobei unser Verfügenkönnen über sie uns von ihnen befreit und uns in die Zeitfreiheit, in die bewußt realisierte und immer gegenwärtige Ursprungsnähe stellt.“<ref>Die Welt ohne Gegenüber, Gesamtausgabe Band V/I, S. 271</ref> Diese „Zeitfreiheit ist die bewußte Form des [[archaisch]]en, ursprünglichen Vorzeithaften.“<ref>Ursprung und Gegenwart, S. 483</ref>
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| Aufgabe war es für Gebser, sich des ''Ursprungs'' der Zeit bewusst zu werden. Charakteristisch für den Ursprung sind: seine Vorzeithaftigkeit, seine Zeitfreiheit und seine Zugleich-Struktur. Der Ursprung ist vorzeithaft, insofern er „vor“ der Zeit „liegt“. Schon Augustinus vermutete vor dem Hintergrund des christlichen Gedankens einer [[creatio ex nihilo]] (Schöpfung aus dem Nichts) im „Gottesstaat“: „Ohne Zweifel ist die Welt nicht in der Zeit, sondern mit der Zeit erschaffen worden.“<ref>Augustinus: Gottesstaat, XI. Buch, 6. Kap. Der Gedanke, dass die Zeit erst mit der Erschaffung der Welt entstand, geht vermutlich auf Platon zurück, bei dem es heißt: "Nämlich Tage, Nächte, Monate und Jahre, welche es vor der Entstehung des Weltalls nicht gab, läßt er [der Vater] jetzt bei der Zusammenfügung desselben zugleich mit ins Entstehen treten." (Timaios 37d/e, übs. v. Susemihl)</ref> Der Physiker und Philosoph C. F. Weizsäcker schreibt über den Zustand vor dem Anfang der Welt: „Vor diesem Zeitpunkt muss die Welt, wenn sie überhaupt existierte, in einem Zustand gewesen sein, der vollkommen verschieden war vom heutigen und den wir uns nicht ausmalen können, da selbst die Anwendbarkeit eines Begriffes wie Zeit für ihn nicht besteht.“<ref>Carl Friedrich von Weizsäcker; „Zeit und Wissen“, S. 277</ref>
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| Dieser Zustand vor dem Beginn ist der Ursprung. Im Gegensatz zum zeitgebundenen Initial-Vorgang (Anfang, Beginn) ist der Ursprung nicht zeitgebunden, also zeitfrei. Das bedeutet jedoch auch, dass er stets gegenwärtig ist. Geschehnisse, die sich in der Zeit beschreiben lassen, und „datenlose“ Geschehnisse entspringen aus der Gegenwart des Ursprungs. Dabei ist im Ursprung zugleich vorhanden, was sich in der Zeit nacheinander entfaltet. Dies bringt ein Zitat von Max Rychner zum Ausdruck, das Gebser in dem Aufsatz „Zur Geschichtsschreibung des Unsichtbaren“ erwähnt. Rychner notiert: „Heute fiel mir auf der Straße ein, die Zeit sei darum ein Geschenk für den Menschen, weil er nur durch sie begreifen kann. Eigentlich ist alles zugleich da, aber wir müssen es Stück für Stück auswickeln, da wir sonst geblendet blieben vom Ganzen, das sich zu offenbaren begehrt.“<ref>Gesamtausgabe Band VII, S. 344</ref>
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| Der Gedanke der Ursprungsgegenwärtigkeit ist nicht als Prädestinationslehre zu verstehen, sondern als Versuch, dem Ganzen, dem „vor“ bzw. „jenseits“ der Zeit „liegenden“ Ursprung gerecht zu werden. Gebsers Arbeit nennt die Bewusstwerdung des Ursprungs das ''große Thema unserer Zeit'': „[...] der Ursprung, der mit jeder Bewusstseinsmutation einen intensiviert bewußten Gegenwarts-Charakter erhält; der Ursprung, der vom Ganzen und vom Geistigen geprägt ist und vor Raum und Zeit ‚liegt’, wird zeitfreie Gegenwart.“ <ref>Ursprung und Gegenwart, S. 377</ref> Diese Bewusstwerdung leistet die „Überwindung der Zeit“ und damit einen Teil dessen, was oben als der Grundgedanke Gebsers bezeichnet wurde.
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| ==== Unperspektivische, perspektivische und aperspektivische Welt ====
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| Parallel zur Überwindung der Zeit erfolgt mit dem Durchbruch des integralen Bewusstseins auch die Überwindung des Raumes. Auch hier muss wieder nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass es Gebser keinesfalls darum geht, in die magische und mythische Raumlosigkeit zurückzusinken. Mit der mentalen Struktur wurde der Raum bewusst, und diese Bewusstwerdung ist nicht mehr rückgängig zu machen.
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| War die magische und die mythische Welt eine ''un-'' beziehungsweise ''vorperspektivische'' Welt, so war (und ist) die mentale Welt mit ihrem Raumbewusstsein eine ''perspektivische'' Welt. Die Welt des integralen Bewusstseins wird jedoch eine aperspektivische Welt sein. Diesen Gedanken führt Gebser in einem Kapitel des ersten Bandes von „Ursprung und Gegenwart“ aus: „Die drei europäischen Welten“. Dort schreibt er, dass der Begriff der Perspektive hier nicht nur in einem kunsthistorischen, sondern in einem viel umfassenderen Sinn zu verstehen ist.
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| Die Perspektive ermöglicht Bewusstwerdung des Raumes und damit Distanzierung von ihm. Für das perspektivische Bewusstsein wird die Welt zum Gegenüber eines Ichs, das sich bewusst von seiner Umgebung abgrenzt und so den Raum verfügbar und manipulierbar macht. Besonders gut kann man diesen Bewusstseinswandel in der Malerei nachvollziehen: Die alten Malereien des mythischen Bewusstseins kennen noch keine Perspektive. Sie betten den Menschen ein in den Goldgrund. Dies bringt zum Ausdruck, dass der Mensch noch Teil der Welt ist und nicht ihr Gegenüber. Leonardo da Vinci wandte als erster Maler die Perspektive in technischer Perfektion an und fundierte sie auch theoretisch. Der Mensch löste sich aus dem „Goldgrund“ und machte die Welt zum verfügbaren, manipulierbaren Gegenüber. Gebser würdigt dabei das mentale Bewusstsein als einen großen Gewinn, der einen gewaltigen schöpferischen Aufschwung bedeutete.
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| Erst in unserer Zeit ist das mentale Bewusstsein defizient geworden. Daher ist in unserer Zeit die Gewinnung der Aperspektive notwendig, die zur Überwindung des Raumes führen wird. Auch dies kann man besonders gut an den malerischen Bemühungen unserer Zeit erkennen: die Malerei nach der Jahrhundertwende versucht auf zahlreiche Arten, die Perspektive zu überwinden. Als besonders gelungene Versuche, die schon heute das neue Bewusstsein sichtbar werden lassen, werden von Gebser die Werke von Braque und Picasso bezeichnet.<ref>„Ursprung und Gegenwart“</ref> Was sich in den Versuchen der Maler ankündigt, ist die Überwindung der gegenüber-seienden Welt des perspektivischen Zeitalters. Die aperspektivische Welt, die heute entsteht, wird eine „Welt ohne Gegenüber“ sein.<ref>Aufsatz „Die Welt ohne Gegenüber“, Gesamtausgabe Band V/I, S. 267-281</ref>
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| Der Dualismus der Subjekt-Objekt-Spaltung, welcher der perspektivischen Welt ihr Gepräge gab, wird in der „Welt ohne Gegenüber“ überwunden durch ein neues Miteinander und durch die bewusste Teilhabe des Einzelnen am Weltganzen. Anstelle des begrenzten Weltraums der mentalen Struktur tritt die offene Welt eines endlichen, aber unbegrenzten Kosmos. Diese Welt ohne Gegenüber verwirklicht den zweiten Teil des Grundgedankens von Jean Gebser, die Überwindung des Raumes.
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| === Rezeption und Wirkung ===
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| Schon zu seinen Lebzeiten hat Gebsers Werk auf vielfältige Weise gewirkt, zum Teil offen sichtbar, zum Teil auch eher versteckt. Das zeigt schon ein Blick auf die Autorenliste der Festschriften, die zu Gebsers 65. Geburtstag erschienen. Sowohl Naturforscher wie Werner Heisenberg und Adolf Portmann als auch Künstler wie Siegward Sprotte, Kurt Wendlandt, Max Brod und Hermann Broch zeigten sich von Gebsers Schriften beeindruckt. Die auf dem Grenzgebiet zwischen Psychologie und Medizin forschenden Wissenschaftler Gustav Richard Heyer und Arthur Jores zollten Gebser Anerkennung. Der Komponist Peter Michael Hamel komponierte mit „Diaphainon“ eine musikalische Darstellung der Bewusstseinsstrukturen Gebsers.<ref>Erschienen auf CD: Deutscher Musikrat. Edition zeitgenössische Musik - Peter Michael Hamel. Violinkonzert. Diaphainon. Gralbilder</ref> Hamels Buch "Durch Musik zum Selbst" ist von den Gedanken Gebsers durchdrungen. Auch die Bücher des Jazzmusikers Joachim Ernst Berendt (z. B. „Nada Brahma“) sind von Gebser beeinflusst. Laut Berendt wurde Gebsers „Ursprung und Gegenwart“ dann zum „in-book einer ganzen Generation“. <ref>Joachim Ernst Berendt: Nada Brahma. S. 123</ref> Mag dies auch auf eine eher emotionale, unwissenschaftliche Rezeption deuten, so hat Gebser jedoch auch gleichzeitig im akademischen Bereich vielfältig gewirkt. Der Physiker Harald Atmanspacher hat mit „Die Vernunft der Metis“ ein Buch über Gebsers „integrale Bewusstseinsstruktur“ vorgelegt. Der Jazzmusiker Theo Jörgensmann beruft sich auf die Philosophie Gebsers in seinem Buch ''Kleine Ethik der Improvisation''. <ref> Theo Jörgensmann & Rolf-Dieter Weyer: ''Kleine Ethik der Improvisation: vom Wesen, Zeit und Raum, Material und Spontangestalt'' ISBN 3-924-272-99-9 </ref> Der Psychologe Peter Gottwald macht in seinem Buch „Zen im Westen“ die Konzeption Jean Gebsers fruchtbar für eine westliche Aufnahme des Zen-Buddhismus. Die Komponistin und Musikwissenschaftlerin Eva-Maria Houben verdankt in ihrer Habilitation<ref>Eva-Maria Houben: Die Aufhebung der Zeit. Zur Utopie unbegrenzter Gegenwart in der Musik des 20. Jahrhunderts. Stuttgart: Steiner 1992</ref> über das Zeitproblem in der Musik des 20. Jahrhunderts der Philosophie Gebsers wesentliche Anregungen. Unter den neueren Arbeiten sind schließlich die umfassende Dissertation von Kai Hellbusch „Das integrale Bewusstsein“ und Heinrich Leopolds Buch „Globalisierung und integrales Bewusstsein“ zu nennen.
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| Mit der US-amerikanischen Übersetzung hatte Gebsers Wirkung den deutschsprachigen Bereich überschritten. Auch in den USA fand eine lebhafte Auseinandersetzung mit Gebsers Gedanken statt, beginnend mit den Büchern von [[Georg Feuerstein]]. Gebser wirkte auf Algis Mickunas,<ref>Vgl. z. B. Algis Mickunas: Interpretative Dimensions of Art. In: Journal of Aesthetic Education, Vol. 9, No. 1, January 1975, p. 43-66.</ref> Ken Wilber, Allan Combs und William Irwin Thompson. Eric Mark Kramer gab mit „Consciousness and Culture“ einen Sammelband mit englischen Aufsätzen über Gebser heraus. In seinem Buch „Modern / Postmodern. Off the Beaten Path of Antimodernism“ zeigt Kramer, wie sich mit Gebser der Unterschied modern / postmodern erhellen und klären lässt.
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| Diese Aufzählung, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, macht deutlich, dass Gebser keineswegs ein vergessener Denker ist. Bis jetzt fehlt jedoch eine profunde, konstruktive Kritik von Gebsers Werk, die den Finger auf die wunden Punkte in Gebsers Konzeption legt und gleichzeitig seine unbestreitbaren Verdienste und Anregungen einem größeren Kreis bekannt macht. Statt konstruktiver Kritik überwiegen bisher kurze abwertende Bemerkungen, die sich um eine ernsthafte Auseinandersetzung herumdrücken. Z. B. werden Gebser von Rudolf Wendorff und Karen Gloy „ideologische Methoden“ vorgeworfen.<ref>Karen Gloy: Zeit. Eine Morphologie. S. 23</ref> Emma Brunner-Traut erledigt Gebser in ihrem Buch „Frühformen des Erkennens“ mit wenigen Sätzen und behauptet, seine Befunde würden ernsthafter Forschung nicht standhalten.<ref>Frühformen des Erkennens, 2. Aufl, S. 178</ref> Alle drei sparen sich die Mühe einer Begründung ihrer Vorwürfe.
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| === Bedeutung und Kritik ===
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| Gebsers „Ursprung und Gegenwart“ kann heute neben Rudolf Wendorffs „Zeit und Kultur. Geschichte des Zeitbewusstseins in Europa“ und Günter Dux' "Die Zeit in der Geschichte" als Standardwerk zum Thema Zeitbewusstsein gelten: "Gebsers Unternehmen kann [...] als einer der umfassendsten Versuche angesehen werden, den Diskurs der Zeit darzustellen."<ref>Katrin Stepath: Gegenwartskonzepte. Eine philosophisch-literaturwissenschaftliche Analyse. Würzburg 2006. S. 134f.</ref> Der Karlsruher Philosophieprofessor Ernst Oldemeyer sagt über Gebser, er habe "mit seiner reichen Sammlung von Indizien und Symptomen aus Künsten und Wissenschaften bahnbrechend gewirkt für die Erfassung einer ''integralen'' Bewusstseinsformation, in der die analytisch-abgrenzende Subjekt-Objekt-Rationalität durch ein synthetisch-systemisches Denken in Netzwerken überformt wird."<ref>Ernst Oldemeyer: Zur Phänomenologie des Bewusstseins. Studien und Skizzen. Würzburg: Königshausen und Neumann 2005. S. 53.</ref>
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| Ken Wilber kritisiert Gebsers „archaische Bewusstseinsstruktur“ als retrospektive Romantik. Eine Erwiderung auf diese Kritik hat Georg Feuerstein geschrieben.<ref>http://www.gebser.org/publications/IntegrativeExplorationFiles/Feuerstein.Gebser.pdf</ref> Außerdem wurde Gebser vorgeworfen, er würde „psychologisieren“ – ein Vorwurf, der, wie Hellbusch zeigt, auf einem Missverständnis von Gebsers Bewusstseinsstrukturen beruht.<ref>Kai Hellbusch: Das integrale Bewusstsein, S. 107, Fußnote 124.</ref>
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| Mögliche Kritikpunkte sind die folgenden:
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| - Gebsers Belege sind marginal, zufällig herausgepickt und aus dem Kontext gerissen.
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| Zwei Einwände gegen seine kulturphilosophische Methode: - Daraus, dass die Wissenschaft zu diesen und jenen Ergebnissen kommt, folgt für das Leben noch lange nichts. ("Wir fühlen, dass selbst, wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind." (Ludwig Wittgenstein: Tractatus Logico-Philosophicus 6.52)
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| - Es gibt niemals die „eine europäische Wirklichkeit“ (die beispielsweise in der Kunst und Wissenschaft gefunden werden könnte), sondern immer viele Wirklichkeiten, viel mehr, und viel komplexere Wirklichkeiten, als die Bewusstseinsstrukturen Gebsers.
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| - Gebser macht in seiner Charakterisierung der magischen und der archaischen Bewusstseinsstruktur den Fehler, ihr die Lévy-Bruhl’schen Behauptungen über die „Die geistige Welt der Primitiven“ zugrundezulegen, die von Claude Lévi-Strauss schon kritisiert und widerlegt worden sind.
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| == Quellen und Anmerkungen ==
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| <references/>
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| == Literatur == | | == Literatur == |
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| * Friedrich, Heinz: ''Neue Horizonte. Begegnung mit der Gedankenwelt von Jean Gebser.'' Europa-Vg., Zürich 1967 | | * Friedrich, Heinz: ''Neue Horizonte. Begegnung mit der Gedankenwelt von Jean Gebser.'' Europa-Vg., Zürich 1967 |
| * Hellbusch, Kai: ''Das integrale Bewußtsein. Jean Gebsers Konzeption der Bewußtseinsentfaltung als prima philosophia unserer Zeit.'' Tenea, Berlin 2003 ISBN 978-3936582581 | | * Hellbusch, Kai: ''Das integrale Bewußtsein. Jean Gebsers Konzeption der Bewußtseinsentfaltung als prima philosophia unserer Zeit.'' Tenea, Berlin 2003 ISBN 978-3936582581 |
| * [[Joachim Illies|Illies, Joachim]]: ''Adolf Portmann, Jean Gebser, Johann Jakob Bachofen: Drei Kulturforscher, drei Bilder vom Menschen.'' Edition Interfrom, Zürich 1975 (Texte, Thesen 67) | | * Illies, Joachim: ''Adolf Portmann, Jean Gebser, Johann Jakob Bachofen: Drei Kulturforscher, drei Bilder vom Menschen.'' Edition Interfrom, Zürich 1975 (Texte, Thesen 67) |
| * Kramer, Eric Mark (Ed.): ''Consciousness and Culture: An Introduction to the Thought of Jean Gebser.'' Greenwood Press, Westport & London 1992 (Contributions in Sociology 101) ISBN 0-313-27860-1 | | * Kramer, Eric Mark (Ed.): ''Consciousness and Culture: An Introduction to the Thought of Jean Gebser.'' Greenwood Press, Westport & London 1992 (Contributions in Sociology 101) ISBN 0-313-27860-1 |
| * Leopold, Heinrich: ''Globalisierung und integrales Bewusstsein. Der Beitrag Jean Gebsers zu einer neuen Weltsicht.'' Novalis, Schaffhausen 2008. | | * Leopold, Heinrich: ''Globalisierung und integrales Bewusstsein. Der Beitrag Jean Gebsers zu einer neuen Weltsicht.'' Novalis, Schaffhausen 2008. |
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| * Wehr, Gerhard: ''Jean Gebser. Individuelle Transformation vor dem Horizont eines neuen Bewußtseins.'' Via Nova, Petersberg 1996 ISBN 3-928632-26-4 | | * Wehr, Gerhard: ''Jean Gebser. Individuelle Transformation vor dem Horizont eines neuen Bewußtseins.'' Via Nova, Petersberg 1996 ISBN 3-928632-26-4 |
| * Zollinger, Christoph: ''Die Debatte läuft - Ganzheitliche Thesen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, Die unerhörte Aktualität der integralen Vision Jean Gebsers''. Via Nova, Petersberg 2005 ISBN 3-86616-006-2 | | * Zollinger, Christoph: ''Die Debatte läuft - Ganzheitliche Thesen für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, Die unerhörte Aktualität der integralen Vision Jean Gebsers''. Via Nova, Petersberg 2005 ISBN 3-86616-006-2 |
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| === Weiterführende und ergänzende Sekundärliteratur ===
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| * [[Sri Aurobindo]]: ''The Life Divine.'' 2 Bde. Pondicherry 2005 (Aurobindos wichtigstes Werk; Gebser las es nach der Vollendung seines Hauptwerks und war von den Übereinstimmungen beeindruckt.)
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| * [[Emma Brunner-Traut|Brunner-Traut, Emma]]: ''Frühformen des Erkennens am Beispiel Ägyptens.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990 (Ein Beitrag zur „unperspektivischen“ Welt der magisch-mythischen Bewusstseinsstrukturen. Die Autorin bezieht sich auch auf Gebser.)
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| * Gendolla, Peter: ''Zeit. Zur Geschichte der Zeiterfahrung. Vom Mythos zur „Punktzeit“.'' DuMont, Köln 1992 (Eine „Geschichte der Zeiterfahrung“, die nicht nur mit Gebsers Ausführungen kongruiert, sondern auch einige sehr wichtige und interessante Ergänzungen dazu liefert. Mit Auswahlbibliographie zum Thema „Zeit“.)
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| * [[Karen Gloy|Gloy, Karen]]: ''Zeit. Eine Morphologie.'' Alber, Freiburg 2006 (Die Autorin verwertet in dieser „Morphologie“ u. a. auch Gebsers Hauptwerk „Ursprung und Gegenwart“. Mit umfangreicher Bibliographie zum Thema „Zeit“.)
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| * [[Romano Guardini|Guardini, Romano]]: ''Das Ende der Neuzeit. Ein Versuch zur Orientierung.'' Hess, Basel 1950 (Gebser dazu: Guardini „führt mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit den Nachweis dafür, daß das mental-rationale Zeitalter, dessen letzte Blüte die sogenannte ‚Neuzeit’ gewesen ist, ein für allemal und endgültig erschöpft ist und wir vor einer grundlegenden Neuorientierung stehen.“ V/I, 202)
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| * [[Julian Jaynes|Jaynes, Julian]]: ''Der Ursprung des Bewußtseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche.'' Rowohlt, Reinbek 1986, TB-Ausg. mit verkürztem Titel 1993 (Sachbuch 9529)
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| * [[Erich Neumann (Psychologe)|Neumann, Erich]]: ''Ursprungsgeschichte des Bewusstseins.'' (Beruhend auf der Tiefenpsychologie [[C.G. Jung]]s, der ein Vorwort dazu verfasste, versucht das Buch „archetypische Stadien der Bewusstseinsentwicklung“ herauszuarbeiten.)
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| * Reinhardt, Christian: ''Das polare Paradox. Vom Ende der Philosophie und dem Übergang zu einer anderen Geschichte.'' Novalis, Schaffhausen 2004 (Das Buch ermöglicht eine philosophiegeschichtliche Einordnung Gebsers vor dem Hintergrund der von [[Nietzsche]], [[Ludwig Wittgenstein|Wittgenstein]] und [[Heidegger]] eingeläuteten "Selbstüberwindung der Philosophie" und vor dem Hintergrund östlicher Philosophien wie dem [[Zen-Buddhismus]]. Gebsers Werk ist eine der wichtigsten Quellen dieses Buches.)
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| * [[Pierre Teilhard de Chardin|Teilhard de Chardin, Pierre]]: ''Der Mensch im Kosmos.'' Beck, München 1959 (Auch Teilhard de Chardins Konzeption betrachtete Gebser als der eigenen verwandt.)
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| * Tiedemann, Paul: ''Über den Sinn des Lebens. Die perspektivische Lebensform.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993 (Kann zur näheren Beschäftigung mit der mentalen Struktur herangezogen werden, obwohl der Autor Gebser nicht zu kennen scheint.)
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| * [[Ken Wilber|Wilber, Ken]]: ''Sex, Ecology, Spirituality.'' The spirit of evolution. Shambala, Boston & London 1995 (Der US-amerikanische Philosoph Wilber verwertet Gebsers Bewusstseinsgeschichte innerhalb einer umfassenden evolutiven Weltsicht.)
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| == Weblinks == | | == Weblinks == |
| * {{DNB-Portal|118538012}}
| | * [http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D11818.php Gebser, Jean] im HLS |
| *{{HLS|11818|Gebser, Jean}}
| | * [https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=168218 Nachlass Gebser, Jean] in HelveticArchives |
| * [http://www.integraleweltsicht.de/ Seite der Jean Gebser Gesellschaft] | |
| * [http://www.gebser.org/ Seite der amerikanischen Jean Gebser Gesellschaft]
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| * [http://www.cejournal.org/GRD/GebserSaher.htm Jean Gebser: The Trend Towards Integration in Modern Science and its Counterpart in the Ancient Wisdom of the East] | |
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