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Das Lexikon der Berner Schriftstellerinnen
und Schriftsteller

Küffer, Hektor

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Hektor Küffer (* 2.11.1902; † 1985)

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Leben

„Am 2. November 1902 wurde Hektor Küffer in Bern geboren. Er ist in Obersteckholz heimatberechtigt. Sein Vater starb, als Hektor 12 Jahre zählte, und seine Heranbildung, wie die des Bruders, lagen nun allein der Mutter zur Last. Hektor Küffer wurde erst Kaufmann, ohne dieser Tätigkeit auch nur das Geringste abgewinnen zu können, da er Kunst liebte, Geschichte und Philosophie. So sattelte er denn um und bildete sich im Muristalden-Seminar Bern zum Lehrer aus. Johann Howald, der Nestor der dortigen Lehrerschaft, regte ihn zu vielem an und verstand es, ihn in der Literatur heimisch werden zu lassen.

Küffer wurde erst an eine Anstalt für schwererziehbare Kinder verpflichtet. Da sich diese aber finanziell nicht halten konnte, musste er sich nach einer anderen Arbeitsstätte umsehen. Doch war es eben gerade zur Zeit des grossen Lehrerüberflusses, und so fand er keine. In zweijähriger Arbeitslosigkeit lernte er nun die Härten der Welt kennen. Sie weckten ihn und zwangen ihn zu klarer Stellungnahme.

Seit langen Jahren ist er nun als Lehrern in Niederscherli tätig. Seither reiste er viel. Er wollte sehen, selber betrachten, um vergleichen zu können, angelernte Urteile damit abzustreifen und durch eigene zu ersetzen. So lernte er teils mit dem Fahrrad, teils zu Fuss, teils mit der Bahn ganz Europa kennen. Meist fuhr er allein, ohne dass die Einsanmkeit ihn je bedrückt hätte: eigene Gedanken waren ihm gutes Geleite.

Als sich 1939 die europäische Phrasenhaftigkeit entlarvte und der Krieg unvermeidlich wurde, liess Küffer ab und zu Zeitgedichte in der Presse erscheinen, die er später gesammelt herausgab. Sie sollten Weckruf sein zum wahren Menschentum. Da es dieses aber immer wieder neu zu erkämpfen gilt, wird wohl Küffers Melodie im Orchester der mahnenden Stimmen noch weiter auftönen.

Hektor Küffers Neigung drängt zu kubistischer Malerei. Seit Jahren ist er im Arbeiterbildungdswesen aktiv tätig.“ (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 94-95)

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Auszeichnungen

Bestände UB Bern