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Steiner, Ernst: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ernst Christoph Steiner''' (* [[22. April]] [[1885]] in [[Zeitlofs]]/Unterfranken; † [[16. März]] [[1942]] in [[Darmstadt]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Evangelische Theologie|evangelischer Theologe]] und Pfarrer. Er wurde 1942 als Mitglied des [[Kaufmann-Will-Kreis]]es im [[Gestapo]]-Gefängnis in Darmstadt nach Verhör und Folter ermordet.
Steiner studierte ab 1904 in [[Universität Gießen|Gießen]], [[Universität Tübingen|Tübingen]], [[Universität zu Berlin|Berlin]], [[Universität Halle|Halle]] und [[Kirchliche Hochschule Bethel|Bethel]] evangelische Theologie und legte 1909 sein erstes Examen in Gießen ab. Während seiner Studienzeit wurde er zunächst Mitglied in der christlichen Studentenverbindung [[Gießener Wingolf]], später auch im Tübinger und Berliner [[Wingolf]]. Es folgte der damals übliche Aufenthalt auf dem Predigerseminar der Landeskirche in [[Friedberg (Hessen)]] und das Staatsexamen. Er wurde zunächst für einige Monate Pfarrverwalter in [[Rothenberg]], dann Pfarrassistent in [[Worms-Neuhausen]]. 1914 übernahm er eine Stelle als Pfarrverwalter in [[Alsfeld]] und 1915 als Pfarrer in [[Ehringshausen]]. Nach verschiedenen Meldungen als Kriegsfreiwilliger wurde er 1917 Feldgeistlicher in Serbien und Garnisonspfarrer in [[Malbork|Marienburg/Westpreußen]]. Ab 1918 war er wiederum Pfarrer in Ehringshausen und schließlich ab 1927 in [[Pohlheim|Hausen]]/Gießen (heute zu Pohlheim gehörig).
Steiner war von konservativer, bürgerlicher Prägung und stand anfangs dem [[Nationalsozialismus]] nicht ablehnend gegenüber. Spätestens seit 1938 wurde er zum Gegner des Regimes und verkündete dies auch, trotz vieler Warnungen, öffentlich von seiner Kanzel und rechnete scharf mit den führenden Nazis ab. Er nahm gemeinsam mit seiner Frau Helene an regelmäßigen Treffen im Hause seines Wingolfsbruders [[Alfred Kaufmann]] teil, um illegale Radiosendungen zu hören und sich auszutauschen. Dieser sogenannte [[Kaufmann-Will-Kreis]] wurde 1942 durch eine eingeschleuste Gestapo-Agentin verraten und am 6. Februar 1942 verhaftet. Pfarrer Steiner und seine Frau wurden am nächsten Morgen in Hausen verhaftet. In der Haftzelle im Gestapogefängnis in Darmstadt wurde er mehrfach gefoltert und erlag schließlich noch vor dem Prozess vor dem [[Volksgerichtshof]] gegen die anderen Teilnehmer des Kreises diesen Mißhandlungen. Die Gestapo kolportierte einen Selbstmord Steiners, dem sein Zellennachbar Kaufmann in seinen Erinnerungen von 1945 jedoch widersprach.
== Literatur ==
* Kurt Heyne: ''Widerstand in Gießen und Umgebung 1933-45''; Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Gießen, Neue Folge 71 (1986); Gießen 1986
* Karl Herbert: ''Pfarrer Ernst Steiner: Von der Gestapo ermordet''; in: Evangelische Kirchenzeitung 1992, Nr. 32, S. 22
* Verhörprotokolle der Gestapo Darmstadt vom 13. Februar 1942 und 9. März 1942, Bundesarchiv, NJ 8371 Bd. 2, in: Jörg-Peter Jatho: ''Das Gießener Freitagskränzchen, Dokumente zum Misslingen einer Geschichtslegende – zugleich ein Beispiel für Entsorgung des Nationalsozialismus'', Ulenspiegel-Verlag Fulda 1995, S. 115ff
* zu Helene Steiner: ''Pfarrfrau um Gottes Lohn. Ausstellung des Zentralarchives der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau''; Darmstadt 1996
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Ernst Steiner (* 24.2.1924)
Ernst Steiner (* 24.2.1924)


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Beruf: Seminar- und Kursreferent für Berufsdeutschkurse
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Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).
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Version vom 18. Juni 2011, 09:52 Uhr

Ernst Steiner (* 24.2.1924)

Beruf: Seminar- und Kursreferent für Berufsdeutschkurse

Mitglied im Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein (BSV).

Persönlicher Beitrag

Werdegang: 1924 geglückte Sekundarschule mit rückläufigem Bildungsfanatismus; Auftrieb im Lehrerseminar; Lehramtschule Bern; Doktortitel für besondere Profilierungsanlässe. Schliesslich Lehrerdasein mit Freude und ärger. Nach ersten Abnützungserscheinungen Lehrtätigkeit auf höherer Ebene: Seminar- und Kursreferent bei Bund, Staat und Stadt Bern und noch kleineren Ansammlungen von Rückständigen. - Die Schriftstellerei kam eher sporadisch zum Ausdruck und mündete durchwegs in Satiren, weil die Welt samt der Schweiz nichts anderes verdient.

Weblinks UB Bern

Quellen

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